Philipp Rösler

Ein Senkrechtstarter der deutschen Politik. In Vietnam geboren, als Waise adoptiert und später von seinem Vater, einem Fluglehrer der Bundeswehr, allein großgezogen, trat Rösler mit 19 Jahren der FDP...

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Phillip Rösler war ab 2014 Geschäftsführer des Weltwirtschaftsforums.

Ex-Politiker Nach Abschied aus der Politik: Was macht eigentlich Philipp Rösler?





Philipp Rösler, einst erfolgreicher FDP-Politiker, scheint wie von der Bildfläche verschwunden. Doch was macht er eigentlich heute?
2013 gilt seine politische Karriere als beendet: Zur Bundestagswahl fliegt die FDP mit einem Ergebnis von 4,8 Prozent hochkant aus dem Parlament.
Zuvor legt Rösler im zweiten Kabinett von Merkel eine Blitzkarriere hin.
2009 wird er Gesundheitsminister. 2011 rückt er an die Spitze des Wirtschaftsministeriums. Seinen Parteichef Westerwelle bootet er aus.
 Wenige Monate nach der Niederlage erklärt er, dass seine aktive Zeit in Partei und Politik beendet sei.
Ab Februar 2014 arbeitet er als Geschäftsführer des Weltwirtschaftsforums. Zuständig ist er dort für Regierungskontakte.
Ende 2017 gibt er seinen Posten auf.
Rösler zieht es beruflich nach New York zur Hainan Cihang Charity Foundation.
Die hält die Mehrheit an dem chinesischen Misch-Konzern HNA. Das Unternehmen ist Großaktionär bei der Deutschen Bank.
Öffentlich setzt er sich mit der Stiftung für wohltätige Zwecke ein. Und twittert rege über die Projekte.
Rösler soll hier ebenfalls für gute politische Kontakte sorgen, mutmaßen Beobachter.
Im Februar 2018 folgt die nächste gute Nachricht für den Ex-Vizekanzler.
Mit 45 Jahren wird er Aufsichtsrat bei Siemens Healthineers.
Seinen Abgang aus der Politik hat er wohl gut weggesteckt.

Ein Senkrechtstarter der deutschen Politik. In Vietnam geboren, als Waise adoptiert und später von seinem Vater, einem Fluglehrer der Bundeswehr, allein großgezogen, trat Rösler mit 19 Jahren der FDP in Niedersachsen bei. In der Partei machte er rasch Karriere: 2000 war er Generalsekretär des Landesverbandes, drei Jahre später Landtagsabgeordneter, schließlich Landeswirtschaftsminister. 2009 wechselt er nach Berlin ins Kabinett Merkel und übernahm das Bundesgesundheitsministerium. Nach dem Sturz des liberalen Parteichefs Guido Westerwelle folgte ihm Rösler nach und versprach, endlich die Koalitionsabsprachen mit der Union umzusetzen: "Ab jetzt wird geliefert". "Geliefert" hat er dann zunächst nur den Sturz der FDP unter die Fünf-Prozent-Grenze, Generalsekretär Christian Lindner warf entnervt hin. Rösler versuchte gemeinsam mit FDP-Spitzenkandidat Rainer Brüderle die Partei für den Bundestagswahlkampf fit zu machen, was ihnen nicht gelang. Bei der Bundestagswahl 2013 scheiterte die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde, woraufhin sich Rösler aus der aktive Politik zurückzog und mit seiner Familie nach Genf zog.