FDP-Fraktionschef Rainer Brüderle hat das Wahlprogramm der CDU scharf kritisiert. Es handele sich um einen "Gemischtwarenladen, in dem aber Brot und Butter fehlen", sagte Brüderle dem "Handelsblatt". Außerdem seien die Wahlversprechen des Koalitionspartners nicht finanzierbar. "Wir wollen keine neuen Ausgabenprogramme auf Pump, sondern solide Haushalte und so weit wie möglich Entlastungen für die breite Mitte", erklärte Brüderle.
Auch der FDP-Vorsitzende Philipp Rösler mahnte eine solide Finanzierung an. Die Versprechen des CDU-Wahlprogramms seien "der beste Beweis dafür, dass es stabile Haushalte nur mit uns gibt", sagte der Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister "Focus Online". Es sei "völlig offen", wie die CDU-Vorschläge finanziert werden könnten. Für die FDP habe es oberste Priorität, im Bundeshaushalt ohne neue Schulden auszukommen, sagte Rösler.
Das Wahlprogramm der Union sieht unter anderem milliardenschwere Investitionen in Infrastruktur und Bildung sowie Verbesserungen für Familien, ältere Mütter und Steuerzahler vor. Es soll am Sonntag auf einer Tagung der Parteispitzen in Berlin beschlossen werden.