Bruch in Berlin Berliner Piraten-Boss Semken tritt zurück

Nach nur drei Monaten im Amt geht der Berliner Chef-Pirat Hartmut Semken von Bord. Nach den offenen Rücktrittsforderungen wurde ihm der Druck zu groß.

Der umstrittene Vorsitzende der Berliner Piratenpartei, Hartmut Semken, ist nach heftigen Querelen zurückgetreten. Das sagte Semken heute der Nachrichtenagentur DPA und bestätigte damit einen Bericht des "Tagesspiegels". Zu den Gründen für seinen Rücktritt wollte sich Semken zunächst nicht äußern. Laut "Tagesspiegel" geht es dabei aber nicht nur um seine umstrittenen Äußerungen zu angeblichen rechten und linken Tendenzen der Partei.

Semken hatte parteiintern heftigen Protest ausgelöst mit seiner Weigerung, Mitglieder mit rechtsextremistischem Gedankengut auszuschließen. Daraufhin gab es erste Rücktrittsforderungen der Parteikollegen, die aber später zurückgenommen wurden. Vor allem mit einem Blogeintrag sorgte er für Aufsehen, als er online für einen toleranten Umgang mit rechten Parteifreunden warb. Am Abend soll es Berichten zufolge eine außerordentliche Landesvorstandssitzung in Berlin geben. Außerdem haben die Piraten gestern zu späterer Stunde beschlossen, einen vorgezogenen Landesparteitag im September dieses Jahres abzuhalten.

DPA
vg/DPA/AFP