Die Mängelliste bei der Bundeswehr hat sich in den letzten Jahren stetig verlängert - und jüngst kam eine weitere Panne ans Licht: Wegen zu stark reflektierender Cockpit-Beleuchtung sind nächtliche Aufklärungsflüge der Tornados gegen die Terrormiliz Islamischer Staat nicht möglich. Das berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Aussagen der Bundeswehr-Luftwaffe.
Das Verteidigungsministerium sprach von einem "kleinen technischen Problem", das bis Anfang Februar gelöst werden solle. Das Ministerium legte Wert auf die Feststellung, dass das Problem den Einsatz der Bundeswehr-Tornados für Aufklärungsflüge über Syrien keinesfalls beeinträchtige. "Unsere Fähigkeiten in Syrien sind zu hundert Prozent gegeben", sagte ein Sprecher.
Das Tornado-Problem reiht sich in eine Liste von Pannen ein, die in der vergangenen Zeit bei der Bundeswehr auftraten.
Hier einige Beispiele:
NH90
Triebwerksprobleme zwangen die Bundeswehr im Februar 2015, den Betrieb des Militärhubschraubers vorübergehend zu stoppen. Schon zuvor hatte ein Pilot auf einem Bundeswehr-Stützpunkt in Usbekistan nach der Explosion eines Triebwerks notlanden müssen.
A400M
Politische, finanzielle und technische Probleme behinderten die Entwicklung des Transportflugzeugs und Transall-Nachfolgers. Das Projekt verzögerte und verteuerte sich erheblich. Wegen Problemen am Triebwerk stürzte eine A400M im Mai 2015 bei einem Testflug in Spanien ab, vier der sechs Insassen kamen ums Leben.
Eurofighter
Mangelhafte Bohrungen oder Probleme mit den Schleudersitzen - der Kampfjet gehört zu den Rüstungsprojekten, die dem Verteidigungsministerium am meisten Sorgen bereitet haben. Die Produktion verzögerte sich um Jahre, die Kosten explodierten.

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Euro Hawk
Die Aufklärungsdrohne hätte den früheren Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) fast das Amt gekostet. Wegen Problemen bei der Zulassung des unbemannten Fliegers für den deutschen Luftraum und einer drohenden Kostenexplosion wurde die Entwicklung im Frühjahr 2013 gestoppt.
G36
Auch kleinere Waffen schaffen große Probleme. Wegen Testmängeln bei der Treffsicherheit sollen die 167.000 Exemplare des Sturmgewehrs ausgemustert und durch modernere Waffen ersetzt werden - obwohl die kämpfende Truppe selbst keine gravierenden Probleme sieht.