Auf Lauterbach-PK Fatigue, Herzrasen, Schwindel: Autorin Stokowski schildert ihr Leben mit Long Covid

Autorin Margarete Stokowski hat auf einer Pressekonferenz ihr Leben mit Long Covid geschildert
Autorin Margarete Stokowski hat auf einer Pressekonferenz ihr Leben mit Long Covid geschildert
© Odd Andersen / AFP
Sehen Sie im Video: Autorin Stokowski berichtet aus ihrem Leben mit Long Covid.






Die hier für die neue Corona-Kampagne der Bundesregierung Abgelichteten sollen stellvertretend für die Bevölkerung stehen. Am Freitag präsentierte Gesundheitsminister Karl Lauterbach die Initiative, die, wie es seitens seiner Behörde heisst, dafür werbe, "den eigenen Impfschutz aktuell zu halten, Maske zu tragen und aufeinander Rücksicht zu nehmen." Sozusagen zur Illustration dabei war auch die an Long Covid erkrankte Autorin Margarete Stokowski, die sich wünschte: "... dass wir natürlich die Leute vor Long Covid nicht nur warnen, sondern auch denen helfen, die es jetzt schon haben. Und da gibt es im Moment viel zu wenig Informationen, zu wenig Behandlungsmöglichkeiten und zu viel Bürokratie. Für mich ist heute der 264. Tag ab Symptombeginn, mein akuter Verlauf war einigermaßen mild und danach wurde ich dann halt nicht mehr gesund. Ich habe dann Long Covid bekommen in Form von täglichen, krassen Kopfschmerzen, Fatigue, Herzrasen, Schwindel, Kribbeln in verschiedenen Körperteilen, Konzentrationsstörungen, Wortfindungsstörungen und diese ganzen anderen als Brainfog bekannten Phänomene und eine starke Belastungsintoleranz. Und das bedeutet, dass sämtliche Symptome sich bei Belastung verschlimmern. Und Belastung kann halt auch so etwas sein wie man geht zum Supermarkt, man duscht, man telefoniert, also es können sehr banale Sachen sein. Und dieses Verschlimmern heißt, dass man dann, mehrere Stunden oder mehrere Tage es einem sehr schlecht geht. Als ich zum ersten Mal einen solchen Crash hatte, dachte ich, ich habe einen Herzinfarkt, also so zur Einschätzung, wie sich das anfühlt. Das ist nicht schön." Stokowski sprach sich für eine Maskenpflicht aus. Der SPD-Politiker Lauterbach forderte die Länder auf, aufgrund absehbar steigender Infektionszahlen eine solche Pflicht in Innenräumen zu verhängen. Mit Blick auf das Ansteckungsgeschehen nach dem Oktoberfest sagte er: "Wie es gemacht wurde, war es halt nicht gut. Es muss jetzt nach vorne geblickt werden. Es hilft nicht, da also nachzutreten. Und ich finde, dass daher, sagen wir in München, aber auch Bayern, unter besonderer Verpflichtung ist, sich jetzt zu überlegen: Was macht man mit der Maskenpflicht in den Innenräumen? Will man es wirklich so laufen lassen? Denn das geht ja zulasten der Pflegekräfte, zulasten des ärztlichen Personals, das geht zulasten der Leute, die dann sich infizieren oder infiziert werden und krank werden, Long-Covid-Opfer. Man muss jetzt darüber nachdenken: Wann ist der richtige Zeitpunkt, dass man die Verantwortung zeigt, das Infektionsschutzgesetz gibt das ja her." Der Gesundheitsminister geht davon aus, dass die Zahl der tatsächlichen täglichen Corona-Infektionen hierzulande aufgrund einer hohen Dunkelziffer derzeit bei bis zu 400.000 liegen könnte. Ein erneuter nationaler Notstand sei aber aufgrund von Impfungen und Medikamenten nicht zu erwarten.
Bei der Vorstellung der neuen Corona-Impfkampagne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach hat sich auch Autorin Margarete Stokowski zu Wort gemeldet. Sie gibt einen Einblick in ihr Leben mit Long Covid.