Die geplante Impfpflicht für alle Menschen in Deutschland ab 18 Jahren ist vorerst vom Tisch. Die befürwortenden Bundestagsabgeordneten haben nach Angaben der Nachrichtenagenturen DPA und AFP ihr Vorhaben gestoppt – die Erfolgsaussichten seien zu gering, hieß es.
Coronavirus-Impfpflicht Thema im Bundestag
Stattdessen läuft es offenbar nun auf eine verpflichtende Immunisierung für alle Menschen ab 50 hinaus, erläuterte der Grünen-Abgeordnete Till Steffen aus Hamburg. Die Pflicht soll dem neuen Entwurf zufolge ab dem 1. Oktober gelten. Bürgerinnen und Bürger zwischen 18 und 49 Jahren sollen sich einer verpflichtenden Impfberatung unterziehen.
Bei Bedarf soll auch eine Ausweitung der Impfpflicht auf alle Erwachsenen möglich sein. Eine Entscheidung darüber könnte nach der Sommerpause im Bundestag fallen.
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Die Debatte über die Coronavirus-Impfplicht steht am kommenden Donnerstag (7. April) im Parlament auf der Tagesordnung. Weitere Anträge sehen die Ablehnung einer Impfpflicht vor. Die Union ist für die Einführung eines Impfregisters und ein gestuftes Verfahren mit möglicher Impfpflicht für bestimmte besonders gefährdete Gruppen. Eine Mehrheit für einen der Vorschläge ist allerdings weiterhin nicht sicher.
An diesem Montag meldete das Robert-Koch-Institut in Berlin 41.129 registrierte Neuinfektionen mit dem Sars-CoV-2-Erreger, vor einer Woche waren es 67.501. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Ansteckungen pro Woche auf 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner) sank auf 1424,6. 23 Todesfälle kamen in den vergangenen 24 Stunden hinzu. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie 21.668.667 Infektionen registriert. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.
Quellen: Bundestag, Robert-Koch-Institut, Nachrichtenagenturen DPA und AFP