Nachdem die Regierung in Berlin wichtige Entscheidungen zu Hartz IV und zur Energiepolitik gefällt hat, kommt die Union langsam aus ihrem Stimmungstief. Gegenüber der Vorwoche haben die Christdemokraten einen Prozentpunkt hinzugewonnen, sie erreichen im aktuellen stern-RTL-Wahltrend 30 Prozent. Auch die SPD legte einen Punkt auf nun 25 Prozent zu. Die Grünen dagegen verloren einen Punkt, für sie würden sich 23 Prozent der Wähler entscheiden. Die FDP verharrt bei fünf, die Linke bei zehn Prozent.
Zusammen kommen SPD und Grüne weiterhin auf 48 Prozent und liegen damit 13 Prozentpunkte vor der Koalition aus CDU/CSU und FDP mit gemeinsam 35 Prozent.
Rösler bekommt nur Note "mangelhaft"
Forsa-Chef Manfred Güllner sagte dem stern, die Entschlussfreudigkeit helfe der Regierung, "egal, ob die Beschlüsse positiv oder negativ aufgenommen werden". Die Freidemokraten konnten davon nicht profitieren, weil sie die Bürger so sehr enttäuscht hätten, dass sich die Stimmung nicht kurzfristig drehen lasse. "Zudem hat sich der Eindruck verfestigt, dass die Partei nicht regiert, sondern eher Konflikte provoziert."
Exemplarisch lässt sich die Enttäuschung auch an der Bewertung der Arbeit von Gesundheitsminister Philipp Rösler ablesen. Der FDP-Politiker erhielt in einer stern-Umfrage im Durchschnitt die Schulnote 4,5 - beinahe mangelhaft. 46 Prozent aller Befragten vergaben sogar "mangelhaft" bis "ungenügend". Selbst die Anhänger der FDP bewerteten die Bilanz des Ministers nur mit "ausreichend" (Note 3,8).