Gut eine Woche nach dem Vorfall bei ZDF-Dreharbeiten in Dresden hat sich die Polizei offiziell bei den Journalisten entschuldigt. Bei einer Pegida-Demo war ein Kamera-Team, das im Auftrag der ZDF-Sendung "Frontal21" unterwegs war, nach einer Anzeige eines Demonstranten 45 Minuten ohne Angabe von Gründen festgehalten worden.
Bei einem Treffen von ZDF-Vertretern räumte der Dresdner Polizeipräsident Horst Kretzschmar ein, dass die Journalisten viel zu lange festgehalten worden waren. Der Vorgang solle seitens der Polizei gründlich nachgearbeitet werden. Das ZDF hatte zuvor betont, dass die erste Darstellung der Polizei zu den Abläufen nicht mit den Erkenntnissen aus dem Filmmaterial übereinstimmt.

ZDF begrüßt Entschuldigung
Der Mainzer Sender begrüßte die Entschuldigung. Beide Seiten haben sich dazu bekannt, dass die in den 90er Jahren von der Innenministerkonferenz und den Medien beschlossenen "Verhaltensgrundsätze für Presse/Rundfunk und Polizei" zu beachten sind. Danach ist es die Pflicht der Polizei, auch bei Demonstrationen die Medien bei ihrer Informationsgewinnung zu unterstützen.
Für den Mainzer Sender waren die Leiterin des ZDF-Magazins "Frontal 21", Ilka Brecht, der stellvertretende Justitiar Christoph Bach und der Reporter Arndt Ginzel der Einladung des Polizeipräsidenten gefolgt.
SPD-Chef fordert Konsequenzen für den LKA-Mitarbeiter
Nach dem Vorfall stellte sich zudem heraus, dass der Mann mit der Deutschland-Mütze, der das Kamerateam beschimpfte, ein Mitarbeiter des sächsischen LKA ist. Einem Bericht des MDR zufolge, sei der Mann Buchprüfer bei Ermittlungen in komplexen und schweren Straftaten. Er habe außerdem Zugriff auf das polizeiliche Erfassungssystem IVO, in dem alle Straftaten und Ermittlungsvorgänge registriert würden.
Der Fall hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt und heftige Kritik am Verhalten der Polizei ausgelöst. Zuletzt hatte Sachsens SPD-Chef und stellvertretender Ministerpräsident, Martin Dulig, Konsequenzen vom LKA geordert und eine bessere Polizei-Ausbildung angemahnt.