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Einheitliche Behördennummer 115 - alle Ämter aus einer Hand

Wo melde ich meinen Hund an? Und wie viel Strafe muss ich zahlen, wenn sein Kot auf der Straße liegen bleibt? Fragen, die in Zukunft über eine Nummer beantwortet werden können: 115. Seit Donnerstag ist die einheitliche Behördennummer nun im Regelbetrieb.
Von Julius Leichsenring

Angela Merkel hat sie auf dem IT-Gipfel gewählt, Wolfgang Schäuble vor laufenden Kameras in Berlin - die 115 . Bisher vor allem öffentlichkeitswirksam inszeniert, startet die einheitliche Behördenrufnummer nun nach zweijähriger Erprobungsphase in den Regelbetrieb. stern.de beantwortet die wichtigsten Fragen dazu.

Was ist die 115?

Wo kann ich eine Lärmbelästigung melden? Wohin mit meinem alten Kleiderschrank? Ach ja, und wo kann ich meinen Namen ändern lassen? Fragen, die normalerweise mindestens drei Anrufe nach sich ziehen würden. Die Behördennummer 115 soll das ändern: 65 Prozent der Fragen sollen bereits beim ersten Anruf beantwortet werden, verspricht das Innenministerium. Für alle weiteren gilt eine Rückmeldefrist der Behörde von 24 Stunden - per Telefon, Fax oder e-Mail. Auch über Termine, Adressen und Telefonnummern von anderen Einrichtungen wie das Standesamt gibt die 115 Auskunft.

Was bringt die 115?

Die Behörden versprechen sich von der einheitlichen Nummer einen besseren Kontakt zu den Bürgern und eine Arbeitserleichterung. Den Menschen soll es aber vor allem eines bringen: lästige Behördengänge und die Suche nach Zuständigkeiten ersparen.

Wer kann die 115 nutzen?

Eigentlich jeder, doch bisher ist der Dienst noch nicht flächendeckend verfügbar. Derzeit können rund 15,3 Millionen Menschen in sieben Bundesländern, wie Berlin, Bremen und Sachsen die 115 nutzen. Ob auch Ihre Stadt oder Kommune bereits den Dienst anbietet, sehen Sie hier.

Ab wann ist die 115 überall verfügbar?

Das kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden, da die Länder und Kommunen über die Einführung individuell entscheiden. Der Druck steigt jedoch: Laut einer Allensbach Studiebefürworten 82 Prozent der Menschen eine einheitliche Behördenrufnummer, 90 Prozent würden die 115 weiterempfehlen. Zumindest der Bund hat nun angekündigt, sich bis Ende des Jahres an dem Bürgerservice vollständig beteiligen zu wollen.

Was kostet ein Anruf?

Derzeit kostet ein Anruf aus dem Festnetz der Telekom sieben Cent pro Minute, aus dem Mobilfunknetz 17 bis 29 Cent. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums sollen die Tarife jedoch bis zum Ende des Jahres sinken. Ziel ist es, den Menschen die 115 zukünftig kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Was geschieht mit meinen Angaben?

Adresse, Rufnummer, Name und Anliegen des Anrufers sind persönliche Informationen, die nur zu einem Zweck von den Behörden erhoben werden dürfen: zur Beantwortung der Frage. Aus diesem Grund verpflichten sie sich, möglichst anonymisiert zu arbeiten. Sollten dennoch Daten zur Beantwortung erhoben und gespeichert werden, muss der Bürger vorher seine Einwilligung geben. Die gespeicherten Angaben werden grundsätzlich nach drei Monaten gelöscht.

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