Die Bundesregierung rechnet für das laufende Jahr mit der Ankunft von bis zu 800.000 Flüchtlingen in Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt die neue Flüchtlingsprognose, die Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) am Mittwoch in Berlin vorstellte. Die bisherige Schätzung war noch von maximal 450.000 Zufluchtsuchenden ausgegangen.
"Das ist eine Herausforderung für uns alle", sagte de Maizière. Doch "überfordert ist Deutschland mit dieser Entwicklung nicht". Er wies darauf hin, dass sich Deutschland "für einige Jahre" auf hohe Flüchtlingszahlen einstellen müsse. "Jeder Flüchtling, der nach Deutschland kommt, muss würdig, sicher und anständig aufgenommen werden", hob der Minister aber hervor.
Kommunen drängen auf mehr Geld
Die Prognose wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erstellt. Länder und Kommunen dringen angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen auf deutlich mehr finanzielle Unterstützung des Bundes.
So viele Asylbewerber, wie sie nun erwartet werden, kamen noch nie zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik in einem Jahr ins Land. Den bisherigen Höchststand hatten die Behörden 1992 mit etwa 440.000 Asylanträgen registriert.