Am Dienstag feiert Bundeskanzler Friedrich Merz seinen 70. Geburtstag. Mit Blick auf diese Umfrage wird ihm aber nicht zum Feiern zumute sein: Das Meinungsforschungsinstitut Forsa hat im Auftrag von RTL und ntv Bürgerinnen und Bürger gefragt, ob sie der Union empfehlen würden, Merz bei den kommenden Bundestagswahlen erneut als Kanzlerkandidaten aufzustellen.
Katastrophales Ergebnis: Nur 16 Prozent raten CDU und CSU, das Geburtstagskind erneut in den Wahlkampf zu schicken. 74 Prozent der Befragten empfehlen, jemand anderen zu nominieren.
Interessant dabei: Auch an der eigenen Basis bröckelt Merz' Rückendeckung. Selbst unter den Anhängern der Union würden sich nur 44 Prozent der Befragten wünschen, den Kanzler für eine zweite Amtszeit aufzustellen. Fast genauso viele (43 Prozent) tendieren zu einem anderen Kandidaten.
73 Prozent lehnen zweite Amtszeit von Friedrich Merz auch persönlich ab
Und auch abseits von parteistrategischen Überlegungen verbucht Merz extrem schlechte Umfragewerte. Auf die Frage, ob man persönlich eine erneute Kandidatur des Kanzlers begrüßen würde, antworteten nur 18 Prozent der Befragten mit Ja. 73 Prozent lehnen diese ab.
Die politische Karriere von Friedrich Merz in Bildern
Ob nun als Rat an die Union oder aus persönlicher Sicht: Merz steckt im Umfragetief, bezogen auf seine Beliebtheit. Besonders trifft dies auf die Wählerinnen und Wähler der Oppositionsparteien zu. Nur sechs Prozent der AfD-Wähler raten CDU und CSU zu einer erneuten Nominierung.
Noch schlechter sieht es nur bei der Linken aus (fünf Prozent), aber auch die Grünen-Wähler (10 Prozent) scheinen nicht gerade begeistert vom Kanzler zu sein. Politischen Sprengstoff birgt auch, dass die Wähler seines Koalitionspartners SPD eine erneute Kandidatur von Merz 2029 weitestgehend ablehnen. Die befragten Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten raten der Union parteistrategisch (79 Prozent) und persönlich (80 Prozent) davon ab.
Die Gründe für diese Ergebnisse dürften vielfältig sein. Merz’ Alter scheint dabei nicht im Vordergrund zu stehen. Auf die Frage, ob man mit über 70 Jahren das Amt des Bundeskanzlers noch gut ausüben könne, antworteten immerhin 45 Prozent mit Ja, 52 Prozent meinten, es sei besser, wenn der Bundeskanzler oder die Bundeskanzlerin jünger wäre.
Forsa befragte für das RTL/ntv-Trendbarometer insgesamt 1002 Menschen zwischen dem 6. und 7. November 2025. Die statistische Fehlertoleranz wird mit +/- drei Prozentpunkten angegeben.
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