Omikron-Welle Hamburg verschärft Corona-Regeln: Ab Montag gilt weitestgehend 2G-Plus

Hamburg ist Omikron-Hauptstadt in Deutschland
Geboosterte sollen von den strengeren Regeln in Hamburg ausgenommen sein
© Marcus Brandt / Picture Alliance
Hamburg ist derzeit Omikron-Hotspot. Um den steigenden Fallzahlen entgegenzuwirken, gelten ab Montag strengere Maßnahmen: Die bisherigen 2G-Regeln werden größtenteils durch das 2G-Plus-Modell ersetzt.

Hamburg verschärft angesichts der sich zunehmend ausbreitenden Omikron-Variante seine Corona-Regeln in weiten Teilen von 2G auf 2G-Plus. Auch Geimpfte müssten ab kommenden Montag unter anderem in der Gastronomie, bei Kulturveranstaltungen und beim Sport im Innenräumen zusätzlich einen negativen Coronatest vorlegen, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Dienstag in der Hansestadt. Geboosterte sind von der Pflicht aber ausgenommen. In Hamburg sind laut Schweitzer inzwischen 621.000 Menschen oder 40 Prozent der erwachsenen Bevölkerung bereits dreimal geimpft, also geboostert.

Regeln für den Einzelhandel vorerst nicht verschärft

Gleiches gilt laut Schweitzer auch für Schüler, die in den Schulen ohnehin regelmäßig getestet werden. Es sei davon auszugehen, dass Omikron inzwischen die vorherrschende Virusvariante sei und dass sich auch vollständig Geimpfte leicht damit infizieren könnten, sagte der Sprecher. Boosterimpfungen erhöhten aber den Schutz.

Ausgenommen von der Regelverschärfung auf 2G-Plus bleibt demnach der Bereich des Einzelhandels. Zur Begründung verwies Schweitzer auf Gerichtsurteile aus anderen Bundesländern, die 2G-Plus-Regeln für den Einzelhandel gekippt hatten. Abhängig von den Ergebnissen der Beratungen des Corona-Expertenrats der Bundesregierung am Dienstag und dem Bund-Länder-Spitzentreffen am Freitag könnte der Senat die Vorgaben laut Schweitzer allerdings noch einmal anpassen.

Geisterspiele für den HSV und St. Pauli

Großveranstaltungen im Profisport wie der Fußballbundesliga müssen künftig auch in Hamburg wegen Corona als Geisterspiele abgehalten werden. Bislang hatte es eine vom Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz abweichende Ausnahmeregelung gegeben. Im Amateurbereich dürfen Sportveranstaltungen im Freien künftig nur noch vor maximal 1000 Zuschauern stattfinden. In Sporthallen soll eine Obergrenze von 200 Zuschauern gelten, wie Schweitzer sagte. Bislang waren bei Veranstaltungen nach der 2G-Regel im Freien maximal 5000 und in Hallen höchsten 2500 Zuschauer zugelassen.

Virologe Klaus Stöhr spricht sich gegen Verschärfung der Corona-Maßnahmen aus
Virologe Klaus Stöhr spricht sich gegen Verschärfung der Corona-Maßnahmen aus
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"Geht Richtung Ende der Pandemie": Virologe spricht sich gegen Verschärfung von Corona-Regeln aus

Inzidenz schnellt in Hamburg in die Höhe

Unterdessen ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen in Hamburg erneut deutlich gestiegen. Die Gesundheitsbehörde gab die Zahl neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche am Dienstag mit 463,3 an. Am Montag lag der Wert bei 440,3, vor einer Woche bei 329,8. Damit liegt Hamburg weiter deutlich über dem Bundesdurchschnitt: Deutschlandweit stieg die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von 232,4 am Vortag auf 239,9. Das RKI wies jedoch darauf hin, dass sich aufgrund einer geringeren Test- und Meldeaktivität während der Feiertage noch immer ein unvollständiges Zahlenbild ergeben könnte.

DPA · AFP
yks

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