Die hessische SPD nimmt Verhandlungen mit den Grünen und der Linkspartei über eine mögliche Regierungsbildung auf. Das hat ein Landesparteitag am Samstag in Rotenburg an der Fulda beschlossen. Die Entscheidung der 350 Delegierten fiel mit überwältigender Mehrheit. Ziel ist ein von der Linken toleriertes rot-grünes Minderheitskabinett. Die SPD-Landesvorsitzende Andrea Ypsilanti hatte eine solche Konstellation vor der Landtagswahl im Januar ausgeschlossen.
Die Verhandlungen sollen in der kommenden Woche beginnen. Über das Ergebnis sollen Parteitage von SPD und Grünen am ersten November-Wochenende befinden. Anschließend könnte sich Ypsilanti im Wiesbadener Landtag zur Wahl als Ministerpräsidentin stellen und die geschäftsführende Landesregierung unter Roland Koch (CDU) ablösen.
Vor der Abstimmung hatte die Parteichefin engagiert für ihr Vorhaben geworben. Die linke Mehrheit im Landtag sei in der Lage, eine andere Bildungs-, Energie- und Sozialpolitik zu gestalten. Die SPD werde aber nicht um jeden Preis in eine Regierung gehen. Als eine ihrer Bedingungen nannte Ypsilanti den Ausbau des Frankfurter Flughafens ohne Verzögerung.