Hohlmeier Folgt nun die Zeugnisaffäre?

Unschuldsbeteuerungen werden für Monika Hohlmeier offenbar zur Routine: Nach Wahlfälschungs- und Erpressungsvorwürfen sind nun neue Anschuldigungen gegen die bayerische Kultusministerin aufgetaucht.

Gegen die umstrittene CSU-Politikerin sind erneut Vorwürfe laut geworden. Diesmal habe sie eine Schuldirektorin als Freundschaftsdienst für einen Vertrauten unter Druck setzen lassen, heißt es in einem Bericht der Münchner "Abendzeitung". Die durch Wahlfälschungsaffäre, Erpressungsvorwürfe und den angeblichen Einsatz von Ministeriumsmitarbeitern für die Parteiarbeit in der Kritik stehende Ministerin wies die neuen Vorwürfe zurück.

Dem Zeitungsbericht zufolge soll Hohlmeiers persönlicher Referent im Ministerium, Maximilian Pangerl, als Freundschaftsdienst für einen Vertrauten der Ministerin in der vergangenen Woche eine Schulleiterin massiv unter Druck gesetzt haben. Die Rektorin habe sich unter Berufung auf die Vorschriften aber standhaft geweigert, dem Jura-Professor und früheren Schatzmeister der Jungen Union Oberbayern, Hermann Mayer, das Jahreszeugnis seiner Tochter aus geschiedener Ehe zu faxen.

Hohlmeier sagte nach der Kabinettssitzung, es habe sich dabei um einen "völlig harmlosen Routinevorgang" gehandelt. Mayer habe sich an das Petitionsreferat im Ministerium gewandt, das Pangerl unterstehe. Es sei in diesem Zusammenhang nichts auf ihre Weisung hin geschehen und vor allem sei niemand unter Druck gesetzt worden.

Die Grünen-Landesvorsitzende Theresa Schopper fragte dagegen, wie viele Chancen Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) der Tochter des früheren bayerischen Ministerpräsidenten Franz Josef Strauß eigentlich noch geben wolle. SPD-Fraktionsvize Karin Radermacher erklärte, ein Rücktritt der Ministerin sei überfällig.

DPA
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