Die westdeutschen Länder liegen noch weit hinter dem vereinbarten Ziel zurück, bis 2013 für jedes dritte Kind unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anzubieten. Im März 2011 habe es nur für knapp zwanzig Prozent der Kleinkinder einen Platz in einer Kita oder bei einer Tagesmutter gegeben, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Montag unter Berufung auf Statistiken der Länder. Um das Ausbau-Ziel zu erreichen, müssten demnach bis August 2013 noch 250.000 Plätze geschaffen werden.
In den vergangenen Jahren ging der Ausbau allerdings deutlich schleppender voran. So lag der Zuwachs laut "SZ" zwischen März 2010 und März 2011 in Westdeutschland bei nur 40.000 Plätzen. In den Vorjahren hätten die Länder Zuwächse von maximal 45.000 Plätzen erreicht. Das Statistische Bundesamt wird am Dienstag Zahlen zur Betreuung von Kindern unter drei Jahren vorlegen.
Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) lehnt eine Verschiebung des Rechtsanspruchs auf einen Kleinkinder-Betreuungsplatz ab 2013 bislang ab. Sie forderte die Länder auf, sich stärker als bisher beim Kita-Ausbau zu engagieren. Von 2,15 Milliarden Euro, die der Bund bis 2013 für den Ausbau der Kindertagesbetreuung bereitgestellt hat, wurden bis Oktober erst 1,24 Milliarden Euro abgerufen, wie "Der Spiegel" am Sonntag vorab berichtete. "Ich verstehe die Länder nicht, das Bundesgeld ist da, und die Zeit drängt", sagte Schröder.