Mitgliederstatistik SPD verliert Zustimmung, aber gewinnt Mitglieder

Erstmals seit vier Jahren gibt es wieder mehr Sozial- als Christdemokraten. Die positive Entwicklung der Mitgliederzahlen spiegelt sich aber nicht in der Wählergunst wider.

Die SPD sackt in der Wählergunst weiter ab. Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden nur noch 28 Prozent für die Sozialdemokraten stimmen. Das ist ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Das ist das Ergebnis des aktuellen INSA-Meinungstrends im Auftrag der "Bild-Zeitung" (Dienstagausgabe). Der Vorsprung der Union (unverändert 35 Prozent) ist damit auf sieben Prozentpunkte gewachsen. Grüne und Piraten bleiben der Umfrage zufolge stabil, liegen unverändert bei 14 beziehungsweise acht Prozent. Die Linke verbessert sich um einen Punkt auf sechs Prozent. FDP und Freie Wähler würden mit vier und zwei Prozent den Einzug ins Parlament verpassen. Zu einem ähnlichen Ergebnis kam bereits der aktuelle stern-RTL-Wahltrend.

Vorsprung auf die CDU hat die SPD hingegen bei der Mitgliederzahl. Laut der "Süddeutschen Zeitung" vom Dienstag ist sie zum ersten Mal seit vier Jahren wieder mitgliederstärkste Partei. Unter Berufung auf interne Aufstellungen der Parteien meldet die Zeitung, die SPD habe Ende Juni 483 226 Mitglieder gezählt, die CDU 482 951.

In der Nachkriegsgeschichte hatte die SPD stets vor der CDU gelegen, erst 2008 überholten die Christ- die Sozialdemokraten. Jetzt hat die SPD den alten Zustand wiederhergestellt. Ein Grund dafür könnte der Wahlsieg von Hannelore Kraft in Nordrhein-Westfalen sein, zitiert die Zeitung eine Einschätzung aus der SPD-Zentrale.

DPA · Reuters
juho/Reuters/DPA

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