Es ist fast genau 23 Jahre her, dass der 45-jährige Modellbauer Franz Josef K. eine Frau erst vergewaltigte und dann ermordete. Das Landgericht Ellwangen verurteilte ihn dafür jetzt zu lebenslanger Haft.
"Der Angeklagte wollte den Tod der jungen Frau", sagte der Vorsitzende Richter Rainer Zeifang. Er habe sie in der Nacht zum Rosenmontag 1982 in sein Auto gelockt und vergewaltigt. Um dieses Verbrechen zu vertuschen, habe er sie danach "planmäßig und zielgerichtet" mit ihrem eigenen Schal erdrosselt. Um sicher zu gehen, dass die Frau tot war, habe er ihr mit einem Messer unter die linke Brust gestochen und die Leiche in einem Wald versteckt.
Eine ärgerliche Panne im LKA
Die Tat wäre vermutlich nie aufgeklärt worden, wenn der Mann nicht später eine andere Frau vergewaltigt hätte, sagte der Richter. Im Zusammenhang mit dieser Tat war ihm eine Speichelprobe entnommen worden. Diese war jedoch erst Jahre später 2004 mit den Spuren am Tatort in Aalen abgeglichen worden. Der genetische Fingerabdruck des 45-Jährigen hatte somit lange Zeit unbearbeitet in einer Kartei des Landeskriminalamtes in Stuttgart gelegen. Der Richter nannte dies eine "mehr als ärgerliche Panne im LKA".
Richter glaubte nicht an die Version des Täters
Der 45-Jährige, der zur Tatzeit gerade 17 Tage verheiratet war, hatte während der Hauptverhandlung geschwiegen. In seiner polizeilichen Vernehmung hatte er jedoch ausgesagt, dass die 21-Jährige in dieser Nacht freiwillig mit ihm geschlafen habe. Erst, als sie seinen Ehering gesehen und angedroht habe, seiner Frau von dem Seitensprung zu erzählen, habe er spontan beschlossen, sein Opfer zu töten.
Dieser Version schenkte das Gericht keinen Glauben. Es folgte mit seinem Urteil dem Antrag der Anklage. Der Verteidiger hatte hingegen auf Freispruch plädiert: Das Verbrechen könne nur als Totschlag gewertet werden und dieser verjährt nach 20 Jahren.