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Nach Tod von zwei Säuglingen in Mainz Koalitionspolitiker fordern bundeseinheitliche Hygieneregeln

Als Reaktion auf den Tod von mittlerweile drei Babys durch verunreinigte Säuglingsnahrung haben Politiker der schwarz-gelben Koalition gefordert, die Hygiene an deutschen Kliniken zu verbessern. Abhilfe soll eine bundesweit einheitliche Regelung schaffen.

Nach dem Tod zweier Säuglinge in der Mainzer Uniklinik haben sich Politiker der schwarz-gelben Koalition für bundeseinheitliche Hygieneregeln ausgesprochen. "Wir haben auf dem Gebiet der Krankenhaus-Hygiene ein großes Problem, auf das der Gesetzgeber dringend reagieren muss", sagte FDP-Fraktionsvizechefin Ulrike Flach der "Neuen Osnabrücker Zeitung" laut Vorabmeldung.

Es sei erschreckend, dass jährlich bis zu 40.000 Menschen an Infektionen in deutschen Kliniken stürben. "Die FDP-Fraktion wird deshalb im September die Initiative für eine bundesweite Regelung ergreifen." Flach kritisierte, die für diesen Bereich zuständigen Länder hätten bisher bis auf wenige Ausnahmen keine Hygiene-Verordnungen für Krankenhäuser erlassen.

"Höchst unbefriedigend"

Ähnlich äußerte sich der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Jens Spahn (CDU): "Es ist höchst unbefriedigend, dass trotz lange bekannter Defizite bei der Hygiene in Krankenhäusern bisher wenig passiert ist." Länder und Kliniken hätten ihre Hausaufgaben nicht ausreichend gemacht. "Die Union ist deshalb entschlossen, mit dem Koalitionspartner eine bundeseinheitliche Lösung für Kliniken auf den Weg zu bringen", kündigte Spahn an. Er sei zuversichtlich, dass sich das trotz der Länderkompetenz für diesen Bereich durch eine Erweiterung des Infektionsschutzgesetzes des Bundes verfassungskonform umsetzen lasse.

Am Wochenende starben zwei Säuglinge möglicherweise durch verschmutzte Infusionen. Ein dritter befindet sich in Lebensgefahr. Die genaue Ursache der Bakterienfundes wird noch untersucht.

APN APN

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