Medienbericht Bundeswehr hat offenbar massive Probleme mit neuer Funktechnik

Bundeswehr-Stabsfeldwebel Swen Plath (r.) nutzt während der Vorstellung des Rollouts das Battle Management System
Bundeswehr-Stabsfeldwebel Swen Plath (r.) nutzt während der Vorstellung des Rollouts das Battle Management System in einem Mowag Eagle 4
© Jan Woitas / DPA
Die Bundeswehr wird digitalisiert. Einheiten im Einsatz sollen so vernetzt werden, dass ein Datenaustausch zwischen allen Beteiligten in Echtzeit stattfindet. Die Umstellung ist schwierig.

Bei der geplanten Digitalisierung von Funk und Kommunikation bei der Bundeswehr drohen einem Medienbericht zufolge Verzögerungen. Wie der "Spiegel" berichtet, gab es bei Tests im Mai Probleme mit neuen Funksystemen. Die Bedienungsoberfläche habe sich als so kompliziert entpuppt, dass Soldaten nur mühsam und langwierig Funkgruppen mit mehreren Teilnehmern aufbauen konnten. Auch die Sprechfunkverbindung sei teilweise nicht stabil gewesen.

Das Bundesverteidigungsministerium teilte auf Anfrage mit, dass man sich zu Detailinformationen aus Gründen der militärischen Sicherheit nicht äußern könne. "Diese könnten Rückschlüsse auf vorhandene, künftige oder derzeit fehlende Kapazitäten, Fähigkeiten oder die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr ermöglichen." Es liege im Wesen einer Testphase, dass Fragestellungen aufträten, die ein Nachsteuern im Projektplan erforderlich machten.

Bundeswehr-Großprojekt als "Operation am offenen Herzen" 

Die Umstellung auf neue digitale Funktechnik ist Teil des großen Projekts "Digitalisierung Landbasierter Operationen". Dabei gehe es nicht nur um den Austausch veralteter durch neue, digitale Funkgeräte, sondern um ein durchgängiges digitales Führungs- und Informationssystem für Landstreitkräfte, heißt es vom Ministerium.

Ziel ist eine Vernetzung von Soldaten, Fahrzeugen und Gefechtsständen, sodass etwa Lagekarten, Positionsdaten und Befehle in Echtzeit ausgetauscht werden können.

Das Ministerium spricht von einer der umfangreichsten und komplexesten Umrüstungen in der Bundeswehr. Es handele sich um eine komplizierte "Operation am offenen Herzen", da sie parallel zum regulären Einsatz-, Übungs- und Ausbildungsbetrieb verlaufe.

DPA
km