Der vom Bundesgesundheitsministerium gestartete "Bundes-Klinik-Atlas" zu Leistungen der Krankenhäuser in Deutschland steht auf dem Prüfstand. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Er verwies zugleich auf mehrfache Äußerungen von Ressortchefin Nina Warken (CDU), dass "Doppelstrukturen" nicht effizient seien. Über das Ergebnis der andauernden Prüfung werde das Ministerium informieren.
Tacho-Anzeige zum Vergleichen
Das Vergleichsportal war im Mai 2024 vom damaligen Minister Karl Lauterbach (SPD) gestartet worden. Es soll über Leistungen und Behandlungsqualität der 1.700 Krankenhäuser informieren. Zur Einordnung werden die Zahl der Fälle für Behandlungen und die Personalausstattung in einer Tacho-Anzeige abgebildet. An dem Portal war von Beginn an Kritik von den Ländern, Fachgesellschaften und der Klinikbranche laut geworden, die ein eigenes Verzeichnis dazu anbietet.
Nach einem Bericht des Redaktionsnetzwerks Deutschland verfügte Warken die Auflösung einer Projektgruppe für den "Bundes-Klinik-Atlas" rückwirkend zum 30. Juni. Der Ministeriumssprecher erläuterte, das Ende einer Projektgruppe im Ministerium sei nicht gleichbedeutend damit, dass die inhaltliche Arbeit eingestellt werde. Im erwähnten Fall werde die Betreuung des "Bundes-Klinik-Atlas'" seit 1. Juli durch eine Fachabteilung fortgeführt. Das Ministerium prüfe gerade intern die verschiedenen Optionen, und diese Prüfung dauere an.