Peer Steinbrück "Bin kein Staatskommissar für Urlaubsfragen"

Finanzminister Steinbrück ist zurückgerudert. Seine Forderung, eher in die Altersvorsorge als in den nächsten Urlaub zu investieren, sei ein "kommunikativer Fehler." Auch Kanzlerin Merkel hatte Steinbrück gerügt.

"Ich habe mich nicht aufspielen wollen als Staatskommissar für Urlaubsfragen", sagte der Peer Steinbrück am Montag am Rande einer Wahlkampfveranstaltung in Mecklenburg-Vorpommern. Er habe nur darauf aufmerksam machen wollen, dass die Deutschen Altersvorsorge betreiben müssten, notfalls auch zu Lasten des Gegenwartskonsums. "Tut mir leid, wenn der Fehler bei mir liegt, auch kommunikativ", ergänzte der Minister. Was da stattfinde, habe er nicht auslösen wollen.

Steinbrück hatte in einem Interview gesagt, auf die Bürger kämen höhere Ausgaben für Alter, Gesundheit und Pflege zu: "Das heißt: Wir müssen im Zweifel auf eine Urlaubsreise verzichten, um für später vorzusorgen." Mit dem Vorstoß hatte Steinbrück heftige Kritik in der eigenen und anderen Parteien sowie Verbänden ausgelöst.

"Nicht günstig"

Selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte sich kritisch über Steinbrück geäußert. Es sei "nicht günstig", wenn Politiker den Bürgern in Privatangelegenheiten Ratschläge gäben, sagte die CDU-Chefin in Berlin. "Es gibt Grenzen der Politik". Inhaltlich und im Grundsatz stimmte Merkel dem SPD-Politiker Steinbrück aber zu. Die Aufwendungen des Einzelnen für die Altersvorsorge werden steigen, sagte sie. Es sei "wichtig und richtig", dass insbesondere Jüngere mehr für ihre Altersvorsorge tun müssten.

AP · DPA
DPA/AP