Bei dem am Freitag veröffentlichten ZDF-Politbarometer fielen CDU/CSU in der politischen Stimmung sogar um einen Prozentpunkt zurück. Etwas überraschend im Aufwärtstrend befindet sich nach dem Düsseldorfer Parteitag allein die CDU-Vorsitzende Angela Merkel, die bei der Frage nach dem idealen Spitzenkandidaten der Union ihren Vorsprung vor CSU-Chef Edmund Stoiber deutlich ausbauen konnte.
Wäre kommenden Sonntag Bundestagswahl, könnte Merkel somit neue Kanzlerin werden, da die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen erneut eine knappe Mehrheit für eine Koalition aus CDU/CSU und FDP errechnete: Die Union käme demnach auf 41 Prozent und die SPD auf 30 Prozent. Die Grünen sehen die Meinungsforscher bei 10, die FDP bei 7 und die PDS bei 6 Prozent. In der politischen Stimmung kommt die Union jetzt auf 41 Prozent, während SPD und Grüne bei 32 beziehungsweise 10 Prozent bleiben. Die FDP legte um einen Punkt auf 7 Prozent zu, die PDS verlor einen Punkt und erreicht jetzt 4 Prozent.
Merkel direkt hinter Schröder
Auch bei der Bewertung der zehn wichtigsten Politiker legte Merkel zu: Sie verbesserte sich von dem Wert minus 0,1 auf plus 0,4 und damit um einen Platz auf Rang 5 - direkt hinter Kanzler Gerhard Schröder. Unverändert die Spitzenposition nimmt hier Außenminister Joschka Fischer ein, vor dem CDU-Politiker Friedrich Merz und Innenminister Otto Schily. Auf Platz sechs liegt Wirtschaftsminister Wolfgang Clement vor Stoiber, dem FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle und Finanzminister Hans Eichel. Auf dem letzten Platz befindet sich weiter Gesundheitsministerin Ulla Schmidt.
34 Prozent der Deutschen glauben, dass die Union mit einer Spitzenkandidatin Merkel die größere Chance hat, die nächste Bundestagswahl zu gewinnen. Das ist für CDU-Chefin eine Steigerung um 7 Prozent gegenüber dem letzten Politbarometer im November. Stoiber dagegen fiel bei dieser Frage um einen Punkt auf 24 Prozent zurück. Bei den CDU/CSU-Anhängern fällt der Vorsprung noch deutlicher aus: Hier votierten 42 Prozent für Merkel und nur 25 Prozent für Stoiber.
Allerdings hält nur eine Minderheit von 40 Prozent der Deutschen die von der CDU-Vorsitzenden angestoßene Patriotismusdebatte für ein wirklich wichtiges Thema. 57 Prozent der 1.233 Befragten finden das nicht so wichtig oder sogar völlig unwichtig. Dennoch sind 75 Prozent der Bundesbürger der Meinung, dass man als Deutscher genauso stolz auf sein Land sein kann wie andere Nationen. 22 Prozent sehen das nicht so.