Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Staaten im Nahen und Mittleren Osten aufgefordert, auf Gewalt gegen Demonstranten zu verzichten. In einem Telefonat mit dem Kronprinzen von Abu Dhabi, Scheich Mohammed bin-Zayed al Nahyan, habe Merkel ihre große Sorge über die Ereignisse in der Region zum Ausdruck gebracht, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin. Die Ausübung der Meinungs- und Demonstrationsfreiheit sei ein universelles Recht, habe die Kanzlerin betont. Die Regierungen seien aufgefordert, nicht nur auf Gewalt zu verzichten, "sondern aktiv die Bürger bei der Ausübung ihrer Rechte zu schützen und nicht zu behindern".
Wulff sagt Reise nach Bahrain ab
Bundespräsident Christian Wulff sagte derweil eine für kommende Woche geplante Reise in den Golfstaat Bahrain ab. Angesichts des Vorgehens der Sicherheitskräfte gegen Demonstranten komme zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine Reise des Bundespräsidenten nach Bahrain nicht in Betracht, erklärte ein Sprecher. Versammlungs- und Meinungsfreiheit müssten in vollem Umfang garantiert werden.
Nach den Umstürzen in Tunesien und Ägypten haben auch in einigen Staaten der Golfregion Proteste zugenommen. In Bahrain gingen auch am Freitag mehrere tausend Demonstranten auf die Straße und forderten den Rücktritt der Regierung. Bei den seit Wochenbeginn andauernden Protesten in Bahrain wurde bislang mindestens vier Menschen getötet und über 200 verletzt.