Reinhold Robbe Bundeswehr lässt traumatisierte Soldaten im Stich

Im Dienst verwundete oder traumatisierte Soldaten werden nach den Worten des scheidenden Wehrbeauftragten Reinhold Robbe (SPD) von der Bundeswehr im Stich gelassen.

Im Dienst verwundete oder traumatisierte Soldaten werden nach den Worten des scheidenden Wehrbeauftragten Reinhold Robbe (SPD) von der Bundeswehr im Stich gelassen. Sie kämpften oft jahrelang und häufig vergeblich um die Anerkennung ihrer Wehrdienstbeschädigung, sagte Robbe der ARD-Sendung "Panorama", die am Donnerstagabend ausgestrahlt werden sollte. Vor allem Soldaten mit posttraumatischen Störungen stünden mit ihren Erkrankungen oft alleine da. Das sei "ein Skandal", sagte Robbe, der sein Amt zum 1. Mai an den FDP-Politiker Hellmut Königshaus abgibt.

Bis heute hätten nach Angaben Robbes rund 600 Soldaten mit so genannten Posttraumatischen Belastungsstörungen (PTBS) einen Antrag auf Wehrdienstbeschädigung eingereicht. Weniger als ein Drittel der Anträge seien anerkannt worden. "Panorama" berichtete unter Berufung auf das Bundesverteidigungsministerium, dass für die gutachterlichen Stellungnahmen nur drei Bundeswehr-Mitarbeiter fest eingeteilt seien, aber insgesamt 22 Außengutachter herangezogen würden.

Robbe kritisierte, dass die Gutachten an Sachverständige vergeben würden, die "von militärischer Materie offensichtlich keine Ahnung haben". Er habe den Eindruck, dass in den "Wehrdienstbeschädigungsverfahren immer erst einmal für den Staat entschieden wird und gegen den betroffenen Patienten".

AFP
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