Rüttgers und Seehofer Ministerpräsidenten fordern Regulierung der Finanzmärkte

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) will gefährliche Spekulationen notfalls im europäischen Alleingang verbieten. Eigentlich sollte dies international geschehen.

Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) will gefährliche Spekulationen notfalls im europäischen Alleingang verbieten. Eigentlich sollte dies international geschehen. "Aber wenn etwa die Amerikaner nicht mitmachen, dann muss es in Europa alleine gemacht werden," sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Gemeinsam mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) machte Rüttgers am Dienstag Front gegen Marktradikalismus und trat für eine Reform der Finanzmärkte ein. Zu diesem Zweck forderten sie mehr Regulierung.

"Wir sind bis jetzt gut durch die Krise gekommen - aber noch mal eine solche Anstrengung, noch mal Hunderte von Milliarden Euro, das würde Deutschland überfordern", sagte Rüttgers auf einer Veranstaltung der Zeitung. Konkret forderten die beiden Regierungschefs, deren Kabinette zuvor in Essen gemeinsam getagt hatten, eine neue Finanzmarktarchitektur, in deren Zug etwa ungedeckte Leerverkäufe und der Handel mit Kreditversicherungen eingeschränkt und Finanzgeschäfte an den Börsen vorbei verboten werden sollten. Zudem unterstützen beide die Idee eines Europäischen Währungsfonds und eines Bankenrettungsfonds, in den die Banken selbst einzahlen. "Ohne Rückkehr von der Zügellosigkeit zu einer Wertbindung auch in der Finanzwirtschaft geht es nicht", sagte Seehofer dem Blatt.

DPA
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