Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) hat die Bundesländer aufgefordert, bei den Verbrauchern für Klarheit über die mit Dioxin belasteten Eier zu sorgen. Die Verbraucher müssten erfahren, "ob mit Dioxin belastete Eier bei ihrem Lebensmittelhändler verkauft wurden", sagte Aigner den Dortmunder "Ruhr Nachrichten" (Mittwochsausgabe).
Das Verbraucherinformationsgesetz habe "optimale rechtliche Möglichkeiten für eine umfassende Verbraucherinformation" zur Verfügung gestellt, sagte sie. Diese rechtlichen Grundlagen ermöglichten den Ländern, die klare und schnelle Nennung der verantwortlichen Firmen sowie der betroffenen Betriebe und Chargen.
Bisher hat lediglich Nordrhein-Westfalen zwei Betriebe genannt, von denen Eier in wohl sechsstelliger Zahl in den regionalen Handel gebracht wurden. Das Bundesland hatte dabei die sogenannten Stempelnummern veröffentlicht. Mit diesen Nummern, die auf jedem Ei aufgedruckt sind, lässt sich jedes Ei bis zu dem Hof zurückverfolgen, auf dem es gelegt wurde. Die meisten betroffenen Höfe liegen in Niedersachsen.
Mit Dioxin belastetes Tierfutter war an hunderte Bauernhöfe in mehreren Bundesländern verkauft und dort an Legehennen, aber auch an Mastputen und Mastschweine verfüttert worden. Insgesamt mehr als 1000 Betriebe vor allem in Niedersachsen sind derzeit größtenteils vorsorglich gesperrt. Wie viele mit dem Gift belastete Lebensmittel in den Handel gelangt sind, ist unklar. Dioxin kann in hoher Dosierung Krebs auslösen.