Sicherheit der AKWs in Deutschland Kein Schutz vor Anschlägen aus der Luft

Angesichts der Debatte über die Sicherheit der Atommeiler in Deutschland, hat die Pilotenvereinigung Cockpit vor Anschlägen aus der Luft gewarnt. Die AKWs seien dagegen nicht geschützt. Cockpit fordert eine eindeutige Identifikation sowie eine Zuverlässigkeitsprüfung der an Bord gehenden Piloten.

Die Pilotenvereinigung Cockpit warnt angesichts der Debatte über die Sicherheit deutscher Atomkraftwerke vor der Gefahr eines Terroranschlags aus der Luft. Selbst die modernen deutschen Anlagen würden "einem direkten Angriff mit einem vollgetankten Verkehrsflugzeug aller Wahrscheinlichkeit nach nicht standhalten können", schrieb Cockpit am Donnerstag in einer Mitteilung.

Vernebelungsanlagen wie etwa in Biblis bieten nach Auffassung von Cockpit "einen Minimalschutz" vor Sportflugzeugen - "jedoch bei einem systematischen Angriff mit einem Verkehrsflugzeug sind diese gänzlich ungeeignet, eine Kollision zu verhindern". Moderne Verkehrsflugzeuge seien in der Lage, bis auf wenige Meter genau blind zu navigieren.

Ein großes Ziel wie ein Atomkraftwerk zu treffen, sei für eine Person mit entsprechender Schulung nicht schwer. Die Anschläge in den Vereingten Staaten 2001 hätten gezeigt, wie wichtig es sei, sicher zu stellen, dass nur berechtigtes Personal an die Steuerung eines Flugzeugs gelangen kann. Cockpit fordert deshalb eine "eindeutige Identifikation" der an Bord gehenden Piloten - zusammen mit einer "regelmäßigen Zuverlässigkeitsüberprüfung", zum Beispiel darauf, ob Verbindungen zu terroristischen Vereinigungen bestehen.

Nach dem 11. September 2001 eingeführten Gepäckkontrollen für Piloten bieten aus Sicht von Cockpit dagegen "keinerlei Sicherheitsgewinn". "Ein Mensch, der eine Ausbildung zum Steuern eines Flugzeugs hat, braucht keinen gefährlichen Gegenstand, um mit einem Flugzeug einen immensen Schaden verursachen zu können, sondern einzig und allein seine Hände", sagte Cockpit-Sprecher Jörg Handwerg.

DPA
cjf/DPA