Sicherheit Experten fürchten Terroranschlag vor der Wahl

Die Gefahr eines Anschlags in Deutschland ist nach Einschätzung von Sicherheitsexperten stark gestiegen. Sie fürchten, dass Islamisten versuchen könnten, die Bundeswehr mit einem gezielten Terrorakt in Deutschland aus Afghanistan zu vertreiben. Auf einem Krisentreffen wollen die Sicherheitskräfte nun vorbeugende Maßnahmen diskutieren.

Knapp drei Monate vor der Bundestagswahl ist nach einem Zeitungsbericht die Gefahr eines Terroranschlags in Deutschland aus der Sicht von Sicherheitsexperten erheblich gestiegen. An diesem Donnerstag treffen sich nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" in Berlin Vertreter von Bundesbehörden wie Bundeskriminalamt (BKA) und Bundesamt für Verfassungsschutz mit den Experten des Bundesinnenministeriums, um einen Maßnahmenkatalog zu diskutieren. Es gebe aber bei den Behörden offenbar keine Erkenntnisse über konkrete Anschlagsziele.

Weitere Treffen der Bundes-Experten mit Vertretern der Länder sollten in den kommenden Wochen stattfinden. So sollen die Präventionsmaßnahmen erhöht werden. Dazu gehöre die verstärkte Beobachtung der mutmaßlich islamistischen Szene, die Überwachung von Gefährdern und möglicherweise eine Ausweitung der Telefonüberwachung, schreibt die Zeitung. Für den nicht auszuschließenden Fall eines Anschlags würden Gespräche mit dem Katastrophenschutz geführt. Auch sei die Generalbundesanwaltschaft in die Diskussionen einbezogen worden. "Wir arbeiten derzeit den gesamten Sicherheitskatalog ab und bereiten uns sogar auf eine mögliche Chaosphase vor", sagte ein hochrangiger Sicherheitsbeamter dem Blatt. Möglicherweise wollten Terroristen den Wahltermin nutzen, um Deutschland zum Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan zu zwingen.

Der nicht namentlich genannte Sicherheitsbeamte verglich die Gefahrenlage mit der Zeit vor der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland 2006. Auslöser für die nun erneut erhöhte Terrorgefahr sind dem Bericht zufolge verstärkte Reisebewegungen angeblicher deutscher Verdächtiger nach Pakistan und abgehörte Gespräche. Ein anderer Sicherheitsexperte sprach von einem "Qualitätssprung der Gefährdungslage". Eine "merkwürdige Melange aus El-Kaida-Leuten und anderen Dschihadisten" diskutiere, wie Druck auf Deutschland ausgeübt werden könne.

DPA DPA

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