Erstmals seit der Bundestagswahl im September hat die schwarz-gelbe Regierung in der wöchentlichen Forsa-Umfrage keine Mehrheit mehr. Beim sogenannten "Stern"-RTL-Wahltrend sackte die FDP im Vergleich zur Vorwoche um 2 Punkte auf 10 Prozent ab, wie das Hamburger Magazin am Mittwoch berichtete. Die Union hielt sich bei 35 Prozent und die SPD bei 22 Prozent. Gewinner sind laut Forsa die Grünen, die um einen Punkt auf 14 Prozent kletterten und damit 30 Jahre nach ihrer Parteigründung einen ihrer höchsten Umfragewerte überhaupt erreichten. Die Linke bleibt wie in der Vorwoche bei 11 Prozent.
Mit gemeinsam 45 Prozent liegen Union und FDP in dieser Umfrage nunmehr 2 Punkte hinter SPD, Grünen und Linken mit zusammen 47 Prozent der 2.501 Befragten. Forsa-Chef Manfred Güllner sagte, der Unmut über die Regierung treffe im Wesentlichen die Liberalen: "Die FDP hatte vor der Wahl bei ihren Anhängern, den Mittelständlern und freien Berufen, hohe Erwartungen geweckt, die sie nun nicht erfüllt." Viele wendeten sich nun zutiefst enttäuscht ab.
Die Unzufriedenheit mit der schwarz-gelben Koalition zeigt auch eine weitere "Stern"-Umfrage, in der 1.002 Bürger gebeten wurden, die Arbeit der Bundesregierung anhand einer Schulnote zu bewerten. 5 Prozent vergaben seine 2 (für "gut"), 34 Prozent wählten eine 3 (für "befriedigend"). Eine 4 (für "ausreichend") bekam die Regierung von 30 Prozent der Befragten, eine 5 (für "mangelhaft") von 16 Prozent, eine 6 (für "ungenügend") immerhin von 10 Prozent. Eine 1 (für "sehr gut") vergab praktisch niemand. Im Mittelwert erhielt die Regierung damit die Note 3,9 - also "ausreichend".