stern-Umfrage Klarsfeld erhält nur wenig Zustimmung

Beate Klarsfeld, Kandidatin der Linkspartei für das Amt des Bundespräsidenten, hat in der Bevölkerung nur eine sehr schmale Basis. Hoher Favorit ist Joachim Gauck.

Kurz vor der Wahl des neuen Bundespräsidenten am 18. März ist der von Union, SPD, FDP und Grünen vorgeschlagene Kandidat Joachim Gauck auch bei den Bundesbürgern der hohe Favorit. Wenn die Deutschen ihren Präsidenten direkt wählen könnten, würden sich nach einer Umfrage für den stern 61 Prozent für den früheren Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde entscheiden und 11 Prozent für die einstige Nazijägerin. Für Beate Klarsfeld sind am ehesten noch die Wähler der Linken (37 Prozent von ihnen) und der Piraten (24 Prozent).

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Vor allem in der Bevölkerung der neuen Bundesländer gibt es Vorbehalte gegen den ehemaligen Leiter der Stasi-Unterlagenbehörde. Die Gründe dafür sehe er, sagte Gauck am Dienstag bei einem Besuch im Schweriner Landtag, in der Vergangenheit. Anders als die Menschen im Westen, die über 60 Jahre eine Zivilgesellschaft hätten aufbauen können, habe im Osten 40 Jahre lang eine Diktatur bestanden. Ehemalige Begünstigte des Systems befänden sich eben noch in einer Übergangsphase. Dennoch nahm er die Kritik gelassen: "90 Prozent meiner Weggefährten sind hingegen froh und glücklich", so Gauck.

Die Linkspartei warf den Koalitionsfraktionen unterdes vor, ihre Kandidatin Beate Klarsfeld nicht zu einem Gespräch empfangen zu wollen. "Die Absage von Union und FDP an Frau Klarsfeld zeugt von einem eklatanten Mangel an demokratischem Anstand", sagte Linken-Chef Klaus Ernst der "Leipziger Volkszeitung".

mw