Tödliche Misshandlung Pflegemutter der kleinen Talea angeklagt

Im Fall der fünfjährigen Talea aus Wuppertal hat die Staatsanwaltschaft die Pflegemutter des Mädchens jetzt wegen Totschlags angeklagt. Die gelernte Arzthelferin soll das ihr anvertraute Kind so schwer misshandelt haben, dass dieses Mitte März an seinen Verletzungen gestorben war.

Knapp sechs Monate nach dem Tod der fünf Jahre alten Talea aus Wuppertal hat die Staatsanwaltschaft gegen die Pflegemutter Anklage wegen Totschlags erhoben. Die 38-Jährige soll das Mädchen misshandelt und in einer Badewanne getötet haben. Dem Obduktionsergebnis zufolge wurde das Kind erstickt.

Talea war am 18. März mit schwersten Verletzungen und stark unterkühlt in ein Wuppertaler Krankenhaus eingeliefert worden. Trotz Wiederbelebungsversuchen starb sie kurze Zeit später. Der Körper des Mädchens war von frischen und älteren Blutergüssen übersäht. Die Angeklagte hatte sich zum Tatzeitpunkt mit ihrer zweijährigen leiblichen Tochter und Talea allein in der Wohnung befunden.

38-Jährige schweigt zu den Vorwürfen

Taleas Pflegemutter sitzt bereits seit dem Tod des Mädchens in Untersuchungshaft. Bislang habe sie sich zu den Vorwürfen nicht geäußert, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Das Jugendamt hatte Talea im September 2007 zur Kurzzeitpflege in die Obhut der gelernten Arzthelferin gegeben, nachdem die leibliche Mutter des Kindes die Behörde um Hilfe gebeten hatte. Die Pflegemutter hat zwei eigene Kinder.

Ein Ermittlungsverfahren, das die Staatsanwaltschaft gegen zwei Sachbearbeiterinnen der Sozialverwaltung wegen fahrlässiger Tötung durch Unterlassen eingeleitet hatte, sei inzwischen eingestellt worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Es sei nicht nachzuweisen, dass die Sozialarbeiterinnen von einer bereits seit längerer Zeit andauernden Misshandlung des Kindes hätten ausgehen müssen.

AP · DPA
AP/DPA

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos

Mehr zum Thema