Das auf Facebook veröffentlichte Video, in dem Übergriffe von Flüchtlingen auf Fahrgäste in einer Münchner U-Bahn gefilmt wurden, sorgt derzeit auf der ganzen Welt für Diskussionen. In Deutschland befeuert es die Asyldebatte, für die Kritiker ist das Video ein gefundenes Fressen. Die Aufnahmen von Tom Roth wurden mittlerweile mehr als 100.000 Mal geteilt. Oft kommentarlos, oft aber auch mit Sätzen wie: "Abschieben gleich weg mit dem Pack", "Nix wie ab zu Pegida und AfD wählen", "Wie oft muss es noch eskalieren, um endlich all die Vollpfosten in unseren Ländern wachzurütteln?!"
Zeuge Tom Roth hatte sein Video mit den Worten kommentiert: "Vor meinen Augen wurde zuerst eine junge Frau in der U-Bahn belästigt, dann wurde randaliert. Alte Männer, die eingreifen wollten, wurden angegriffen!" Und: "Ich war fest entschlossen, einzugreifen, falls nötig."
Doch viele fragen sich: Warum zückte Tom Roth sein Handy, anstatt zu helfen? Immerhin wurden andere Fahrgäste, wie er es selbst beschrieb, von den Tätern "angegriffen". Ist es richtig, eine solche Gewaltsituation zu filmen, den Opfern aber nicht zur Hilfe zu kommen?
Zeuge filmte, anstatt Polizei zu rufen
Schon die Polizei teilte diesbezüglich mit: "In solch einer Situation nicht den Notruf 110 zu wählen, erschwert uns die Arbeit und gefährdet eure Sicherheit." Wer in der U-Bahn eine bedrohliche Situation erlebe, solle den Notrufknopf drücken, der sich in jedem Wagen neben der Tür befinde.
Und auch bei Facebook gibt es Stimmen, die das Verhalten von Tom Roth kritisieren. "Der Typ filmt das und greift selbst nicht ein? Hammer!", kommentierte eine Nutzerin das Video. Andere werfen dem Mann vor, Stimmungsmache zu betreiben. Das Video sei "völlig aus dem Zusammenhang gerissen", schreibt einer.
In einem anderen Kommentar heißt es: "Die Gewalt eskaliert auch auf der anderen Seite, sogar noch viel schlimmer. So viele Übergriffe auf Asylanten wie zur Zeit gab es auch noch nie."