Umfragetief Merz sorgt sich um seine CDU

Angesichts der schlechten Umfragewerte und des internen Richtungsstreits macht sich der ehemalige CDU-Fraktionschef Friedrich Merz Sorgen um seine Partei. Sogar den Status als Volkspartei sieht er gefährdet.

Nach einer langen Phase des Schweigens hat sich der ehemalige Unions-Fraktionschef Friedrich Merz parteiintern wieder zu Wort. Nach einem Bericht der "Westfalenpost" sagte Merz bei einer Jubiläumsveranstaltung des CDU-Stadtverbandes Meschede: "Wir müssen uns um den Befund der CDU erhebliche Sorgen machen." Angesichts der niedrigen Umfragewerte für die CDU sei deren Status als Volkspartei gefährdet.

Liege sie dauerhaft bei unter 40 Prozent und feiere sich dennoch als Volkspartei, dann sei dies eine Lebenslüge, so Merz. Damit spielte er auf die Kritik des Jürgen Rüttgers (CDU) an. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident hatte im stern seine Partei aufgefordert, sich von "wirtschaftspolitischen Lebenslügen zu verabschieden".

Er meinte damit vor allem, die in der Union verbreitete Ansicht, dass Steuersenkungen automatisch zu mehr Jobs führen würden. Seine Aussage hatte in der CDU daraufhin, den schwelenden Richtungsstreit weiter verschärft. Für diesen neoliberalen Kurs war hingegen Merz immer eingetreten. 2004 hatte er sich aus allen Spitzenämtern der Union zurückgezogen.

DPA
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