Die SPD-Linke ist noch nicht einverstanden mit dem Rentenkonzept der Parteiführung, das eigentlich auf der SPD-Vorstandssitzung am Montag beschlossen werden soll. "Es herrscht noch ein erheblicher Diskussionsbedarf", sagte der schleswig-holsteinische SPD-Chef Ralf Stegner der Online-Ausgabe der "Welt" vom Donnerstag. Das Konzept des Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel (SPD) habe "gute Elemente". "Aber beim Thema Rentenniveau müssen wir noch etwas tun", sagte Stegner.
Die Vorsitzende der Frauen in der SPD, Elke Ferner, forderte demnach sogar eine grundlegende Änderung der parteiinternen Rentenpläne. "Die Begeisterung über das Konzept ist in der Partei nicht besonders groß", sagte Ferner. Auch sie forderte "mehr Zeit" für die Diskussion.
Nach Informationen der "Welt" wollen mehrere Parteigliederungen Änderungsanträge zu Gabriels Konzept einbringen. Dabei geht es den Angaben zufolge unter anderem um das Rentenniveau, die Betriebsrenten und die Erwerbsminderungsrente. Gabriel will den bisherigen Plänen zufolge am gesetzlich fixierten Absenken des Rentenniveaus auf bis zu 43 Prozent des Durchschnittseinkommens festhalten.
Die frühere rot-grüne Bundesregierung hatte beschlossen, das Rentenniveau bis 2030 auf 43 Prozent zu senken - derzeit sind es rund 50 Prozent. Einen gewissen Ausgleich sollte die damals auch eingeführte Riesterrente bieten.