Machen Sie sich Sorgen um Ihren Job?
Vor allem in Ostdeutschland dominiert ein Thema die Ängste der Menschen: der Verlust des Arbeitsplatzes. Bis zu 57 Prozent der Ostdeutschen fürchten um ihren Job. Erst auf Platz 23 folgt mit Oberhausen die erste westdeutsche Region. Vor allem im Süden, aber auch im westfälischen Münster und rund um Hamburg hält dagegen die große Mehrheit der Bürger ihren Job für sicher.
Haben Sie Angst, krank zu werden?
Gerade in den klassischen Industrieregionen an der Saar, in Ostdeutschland und im Ruhrgebiet sorgen sich die Deutschen um ihre Gesundheit. In Saarbrücken fürchtet jeder zweite Bewohner, dass es mit ihm körperlich bergab geht. Im malerischen Voralpenland sind es nur gut 30 Prozent, und auch die grünen Regionen im Osten, etwa die Mecklenburgische Seenplatte, scheinen das Wohlbefinden zu steigen.
Der Wunsch nach Kindern liegt in allen Bundesländern über der tatsächlichen Geburtenrate. Fragt man Frauen zwischen 16 und 44 Jahren nach ihrer idealen Kinderzahl, wünschen sie sich im Schnitt 1,78 Söhne und Töchter - im Osten etwas mehr, im Westen weniger. Schlusslichter sind die Großstädte Berlin und Hamburg. Zum Vergleich: Die reale Geburtenrate liegt in Deutschland bei 1,3 Kindern je Frau. Etwas mehr als zwei Kinder wären nötig, um die Bevölkerungszahl stabil zu halten. Häufigster Grund, doch keine Kinder bekommen zu wollen, ist die Furcht vor damit verbundenen hohen Kosten und beruflichen Nachteilen.
Konservatives Mutterbild im Süden
Noch immer gelten Frauen, die Beruf und Kind vereinbaren, in vielen Gegenden als "Rabenmütter" - besonders im Westen. Dass Kinder unter der Berufstätigkeit der Mutter leiden, meinen über 53 Prozent der Saarländer, 44 Prozent der Einwohner Nordrhein-Westfalens und immerhin knapp 35 Prozent der Hamburger. Im Osten Deutschlands haben die Menschen mehr Verständnis für erwerbstätige Mütter.
Sind Sie für mehr Eigenverantwortung bei sozialer Absicherung?
Von mehr Eigenvorsorge bei der sozialen Sicherung halten die Menschen zwischen Anklam un Zwickau nicht viel. Eine hohe Bereitschaft dazu gibt es vor allem in wirtschaftlich starken Regionen im Süden und Südwesten des Landes.
Politik pfui, ADAC hui
Mit wachsendem Misstrauen begegnen die Bürger den wichtigsten Institutionen des Landes. So vertrauen zwei von drei Deutschen den Parteien nicht mehr, mehr als 86 Prozent sehen Verbesserungsbedarf. Im Vorjahr waren die Werte noch etwas besser (siehe Klammern). Tendenziell vertrauen die Bürger einer Institution eher, je staatsferner sie ist.
Unsere Stärken, unsere Schwächen
Unsere Schulen müssen besser werden: Deutschland hat eine gute Infrastruktur, kann auf Leistungswillen, qualifizierte Arbeitnehmer und einen hervorragenden Umweltschutz bauen - so sieht es die Mehrzahl seiner Einwohner. Doch auch die genannten Schwächen wiegen schwer: mangelnde wirtschaftliche Dynamik, zu schlechte Schulen und eine unzureichende Familienpolitik.
Bei kaum einem Thema ist sich Deutschland so einig: Der Staat muss mehr in Bildung investieren, auch wenn dafür in anderen Bereichen Einschränkungen hingenommen werden müssen. Fast 70 Prozent der Bundesbürger fordern das. Besonders stark ist dieser Wunsch in den Stadtstaaten, am schwächsten in Bayern - wohl auch eine Folge der relativ guten Pisa-Ergebnisse im Freistaat.