Wäre jetzt Bundestagswahl, käme nach der wöchentlichen Forsa-Umfrage im Auftrag des stern sowie des Fernsehsenders RTL die Union wie in der Vorwoche auf 38 Prozent, die FDP würde ebenfalls unverändert 8 Prozent erreichen. Die SPD könnte wie in der Vorwoche mit 33 Prozent der Stimmen rechnen, die Grünen stiegen um einen Punkt auf 12 Prozent.
Union und FDP, die im Januar in der Forsa-Politumfrage gemeinsam auf 56 Prozent gekommen waren, liegen mit zusammen 46 Prozent nun nur noch einen Prozentpunkt vor SPD und Grünen mit 45 Prozent. Die PDS, die während der Hartz-IV-Proteste im August und September bei sieben Prozent lag, fällt (erstmals seit Mai 2004) wieder unter die Fünf-Prozent-Grenze. Vier Prozent der Wähler würden der PDS jetzt die Stimme geben (minus ein Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche). Für "sonstige Parteien" würden sich wie in der Vorwoche fünf Prozent der Wähler entscheiden.
Die künftige wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland sehen die Bundesbürger so pessimistisch wie lange nicht. 50 Prozent der Deutschen erwarten nach der stern- und RTL-Umfrage eine Verschlechterung der wirtschaftlichen Verhältnisse. Mit einer Verbesserung rechnen nur 21 Prozent der Deutschen. 27 Prozent glauben, dass die Wirtschaftslage unverändert bleibt. Damit sind laut Forsa die ökonomischen Erwartungen der Deutschen so pessimistisch wie noch nie seit dem November 2002.
Eine Woche vor der US-Präsidentschaftswahl glaubt die Mehrheit der Deutschen, dass der demokratische Kandidat John F. Kerry gewinnen wird. In einer Forsa-Umfrage im Auftrag des stern erklärten dies 59 Prozent der Befragten. 31 Prozent sind der Ansicht, dass Amtsinhaber George W. Bush die Wahl gewinnen wird. Zehn Prozent antworteten mit "Weiß nicht".
Große Zweifel haben die Deutschen am korrekten Ablauf der Wahl. Nur 40 Prozent aller Bundesbürger glauben, dass die Wahl am 2. November ordnungsgemäß und rechtmäßig ablaufen wird. 53 Prozent rechnen mit ähnlichen Unregelmäßigkeiten wie bei der letzten Wahl vor vier Jahren. Unentschieden sind hier 7 Prozent.
(Datenbasis für die Frage nach der Parteipräferenz und Konjunktur: 2507 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger zwischen dem 18. und 22. Oktober. Statistische Fehlertoleranz: +/- 2,5 Prozentpunkte. Datenbasis für die Frage zur US-Präsidentschaftswahl: 1004 repräsentativ ausgewählte Bundesbürger am 21. und 22. Oktober. Statistische Fehlertoleranz: +/- 3 Prozentpunkte.)