Podcast "Die Lage – International" Experte Mölling über russisches Bündnis: "Eine Achse der Verzweiflung"

Russlands Präsident Wladimir Putin
Sucht verzweifelt Bündnispartner: Russlands Präsident Wladimir Putin.
© Imago Images
Das neue Abkommen zwischen Russland und dem Iran offenbart nach Ansicht des Sicherheitsexperten Christian Mölling die Schwäche beider Staaten. Es habe vor allem ein Ziel.

Im neuen Abkommen zwischen Russland und dem Iran zeigt sich laut Christian Mölling die Schwäche beider Staaten. "Der Krieg zwingt Russland zu vielen Zugeständnissen", sagte der Politologe der Bertelsmann-Stiftung im stern-Podcast "Die Lage –International": "Von daher ist das natürlich auch eine Achse der Verzweiflung." 

Nicht nur Russland stehe mit dem Rücken an der Wand: "Der Iran tut das auch." Das Abkommen sei ein Versuch, die Sanktionen, denen sowohl Russland als auch der Iran ausgesetzt sind, zu umgehen.

Hintergrund: Der iranische Präsident Massud Peseschkian besucht heute Moskau, um mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ein strategisches Partnerschaftsabkommen zu unterzeichnen. Es soll für 20 Jahre gelten und vor allem die wirtschaftliche Zusammenarbeit intensivieren.

Der Iran kann auf Russland nicht zählen

Gegenüber dem Westen wollen der Iran und Russland den Eindruck einer "neuen dunklen Allianz" entstehen lassen, so Mölling. Für besonders tragfähig hält der Politologe das Bündnis allerdings nicht: "Im Gegensatz zu den Zielen unserer Allianzen geht es in dieser Allianz vornehmlich darum, bei uns Disruption zu senden, zu stören." Zu stören sei aber immer deutlich einfacher, als eine gemeinsame Bündnisfähigkeit aufzubauen.

Der Iran dürfe deshalb keine große Hilfe für seinen Überlebenskampf erwarten, in dem er stecke. "Russland hat gerade in Syrien demonstriert bekommen, wo seine Grenzen sind und war nicht bereit, da stärker einzusteigen." Es sei nicht davon auszugehen, dass sich Russland in der Auseinandersetzung zwischen dem Iran und Israel stärker engagieren werde.