Bahn erhöht Sonntag die Preise Jetzt noch schnell günstige Tickets sichern

Am Wochenende wechselt die Bahn ihre Fahrpläne. Damit steigen auch die Preise - aber nicht für alle Reisen. Wir sagen, was sich ändert und wie Sie noch schnell an günstige Fahrkarten kommen.

Alle Jahre wieder: Rechtzeitig vor dem Weihnachtsverkehr erhöht die Bahn die Fahrpreise. Denn mit dem Fahrplanwechsel am Sonntag wird das Bahnfahren auch teurer. Im Durchschnitt steigen die Preise im Nahverkehr um 2,9 Prozent, im Fernverkehr um 1,3 Prozent. Aber Bahnfahrer können noch bis Samstag (14. Dezember) Fahrscheine zum alten Preis kaufen - für Reisen, die bis Mitte März angetreten werden.

Anders als in den Vorjahren sind einige Strecken im Fernverkehr von der Erhöhung ausgeschlossen. Auf allen Strecken, die auf den Linien Köln-Berlin und Düsseldorf-Berlin liegen, bleibt es beim alten Preis. Diese Verbindungen waren von Mitte Juni bis Anfang November von langen Umleitungen betroffen - als Folge einer Streckensperrung während des Elbe-Hochwassers. Die Bahn hofft, mit dem Verzicht auf eine Preisanhebung mehr Kunden an sich binden zu können.

Seit 2003 hat die Deutsche Bahn ihre Preise jedes Jahr erhöht. Die Anhebungen waren zum Teil im Regional- und Fernverkehr unterschiedlich: Innerhalb von zehn Jahren wurden Fernstrecken um 36,4 Prozent teurer, Regionalstrecken um 39,3 Prozent.

Auch die Bahncard wird teurer

Auch Bahncard-Besitzer müssen ab Sonntag tiefer in die Tasche greifen. Die Preise erhöhen sich von 61 auf 62 Euro bei der Bahncard25 und von 249 auf 255 Euro Bahncard50. Eine Sitzplatzreservierung verteuert sich um 50 Cent auf 4,50 Euro. Wer erst im Fernverkehrszug sein Ticket kauft, muss zukünftig keinen variablen, sondern einen festen Aufpreis von 7,50 Euro zahlen.

Das beliebte Schönes-Wochenende-Ticket kostet ab dem 15. Dezember zwei Euro mehr. Beim Quer-durchs-Land-Ticket bleibt zwar der Grundpreis derselbe, für jeden zusätzlichen Mitfahrer sind aber jeweils zwei Euro mehr als bislang fällig. Auch der Preis für einige Ländertickets wie das Bayern-Ticket wird um einen Euro erhöht.

Reisen zu Sparpreisen

Wer aber im Voraus eine Reise plant und sich für einen bestimmten Zug festlegt, reist nach wie vor günstig mit Bahn. Die Sparpreise gelten für einfache Fahrten oder für Hin- und Rückfahrt. Sie kosten bei einfacher Strecke - je nach Länge der Reise und Verfügbarkeit - zwischen 29 und 99 Euro. Reisen in Nachbarländer gibt es mit dem "Europa-Spezial" ab 39 Euro. Erhältlich sind die Sondertarife ab drei Monaten und bis zu drei Tage vor der gewünschten Reise über den Sparpreis-Finder. Die Zahl der Tickets ist begrenzt, gerade rund um Wochenenden und Feiertage sind die Sparpreise schnell vergriffen.

Eine Tunnelröhre für Leipzig

Gute Nachrichten gibt es für Pendler im Norden. Auf der Strecke von Emden nach Bremen können Reisende erstmals auch IC-Züge mit Nahverkehrsfahrscheinen nutzen. Allerdings zwingt der Mangel an Zügen die Bahn auch zum Verzicht: Bis Mitte April werden einige ICE zwischen Bremen und Hannover nicht fahren.

Nach zehn Jahren Bauzeit wird am Samstag mit einem Bürgerfest in Leipzig der 960 Millionen Euro teure City-Tunnel eingeweiht, der den Leipziger Hauptbahnhof mit dem Bayerischen Bahnhof im Süden der Stadt verbindet. Für manche Nahverkehrsstrecken in Sachsen verkürzt sich daher die Fahrzeit um 40 Minuten.

Auch für den Fernverkehr ändert sich am Knotenpunkt Leipzig die Linienführung zwischen Dresden und Frankfurt am Main. So fahren ab Sonntag ICE-Züge von Frankfurt-Flughafen nach Leipzig und Dresden im Zwei-Stunden-Takt - zuvor waren es noch IC-Züge. Dadurch erhalten die Städte Bad Hersfeld, Gotha, Weimar und Naumburg wieder regelmäßige ICE-Anschlüsse.

Neue Züge nicht in Sicht

Neues "Rollmaterial", wie Waggons und Züge in der Sprache der Eisenbahner geannnt werden, sind nach wie vor Mangelware. Eigentlich sollten schon in diesem Winter die neuen Doppelstock-Intercitys des kanadischen Herstellers Bombardier zur Verjüngung auf Aufstockung des Flotte einsatzbereit sein. Doch eine Lieferung wird jetzt erst für 2015 erwartet.

Für den Winter stehen nach wie vor kaum Ersatzzüge bereit. Das Eisenbahn-Bundesamt ist mit zwei von 16 bei Siemens bestellten neuen ICE-Zügen für Tests und Schulungen unterwegs. Doch die neusten ICE-Muster sind noch nicht für Fahrten mit Passagieren zugelassen. Das Verfahren laufe noch, es bestehe noch Klärungsbedarf mit dem Hersteller Siemens, sagte ein Sprecher der Behörde am Donnerstag in Bonn.

mit Agenturen

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