Der Tarifkonflikt geht in die nächste Runde. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) will den Bahnverkehr in Deutschland zum Erliegen bringen und ruft ihre Mitglieder zum Warnstreik auf – im Fern-, Regional- und Güterverkehr. Der Ausstand soll laut EVG am Sonntagabend um 22 Uhr beginnen und bis Dienstagabend, 24 Uhr dauern. Betroffen sind die Deutsche Bahn (DB) und 50 weitere Unternehmen.
Die DB kündigte an, während des Warnstreiks ihren Fernverkehr, unter anderem mit ICE-, Intercity- und Eurocity-Zügen, bundesweit komplett einzustellen. Der bundeseigene Konzern stellte "umfangreiche Kulanzregelungen" für seine Fahrgäste in Aussicht. Unter anderem können für den Streik-Zeitraum vorab gebuchte Fahrkarten ab sofort bis zum 14. Mai flexibel genutzt werden.
Auswirkungen des Bahnstreiks auf Zugverkehr noch unklar
Wie sich die privaten Bahnunternehmen auf den angekündigten Ausstand einstellen werden, stand am Donnerstagmittag noch nicht fest. Wie In der Vergangenheit dürfte die Arbeitsniederlegung zu einer Vielzahl von Zugausfällen, auch im Regionalverkehr, führen.
In den aktuellen Tarifverhandlungen ist es bereits der dritte bundesweite Ausstand, zu dem die Gewerkschaft EVG aufruft. Nach Angaben der Bahn handelt es sich um den längsten Warnstreik in der Unternehmensgeschichte.
"Ein Riesenchaos sehen wir nicht" – so sieht es aus, wenn Deutschland lahmgelegt wird

DB-Personalvorstand Martin Seiler nannte den angekündigten Warnstreik "völlig grundlos und restlos überzogen". Die EVG sprach von "nötigem" Druck auf die Arbeitgeberseite. Neben der DB und ihren Tochterunternehmen werden auch etliche private Eisenbahnverkehrsunternehmen von den Arbeitsniederlegungen der EVG betroffen sein.
Informationen für ihre Fahrgäste hat die DB hier zusammengestellt.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach seiner Erstveröffentlichung mehrfach aktualisiert.
Quellen: Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, Deutsche Bahn, Nachrichtenagentur DPA