125 Jahre Kreuzfahrt: Von den Anfängen der Kreuzfahrt und den großen Transatlantikschiffen. | STERN.de

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Der Officiercorps von 1891 an Bord der "Augusta Victoria". In Bildmitte Kapitän Heinrich Barends. — Der Officiercorps von 1891 an Bord der "Augusta Victoria". In Bildmitte Kapitän Heinrich Barends.

© Hapag LLoyd Cruises

Die Mutter aller Kreuzfahrtschiffe: Die 1889 gebaute "Augusta Victoria" war mit 144,8 Metern der damals größte Passagierdampfer Deutschlands und verkehrte zunächst im Transatlantikverkehr nach New York, ehe das Schiff Anfang 1891 zur ersten Kreuzfahrt aufbrach.

Druckerzeugnisse wie der "Hamburgischen Correspondenten" und historische Kreuzfahrtbroschüren

Die "Augusta Victoria" und ihre Route der ersten Kreuzfahrt zu Beginn des Jahres 1891

Das barocke Interieur des als Einklasseschiff durchs Mittelmeer schippernden Kreuzfahrers: Blick in den Speisesaal der "Augusta Victoria". Hier wurde reichlich Kaviar aufgetischt.

Der Officiercorps von 1891 an Bord der "Augusta Victoria". In Bildmitte Kapitän Heinrich Barends.

1906 bekam die "Augusta Victoria" Konkurrenz: Die "Lusitania" der Cunard Line war zusammen mit dem Schwesternschiff "Mauretania" schneller und größer. Beide verkehrten zwischen Liverpool und New York. Ein trauriges Ende nahm die "Lusitania", die im Ersten Weltkrieg von einem deutschen U-Boot vor der irischen Küste versenkt wurde. Bei der Katastrophe kamen fast 1200 Menschen ums Leben.

Deutsche Schiffe waren über Jahrzehnte schwimmende Superlative: Noch größer als die "Titanic", die 1912 auf ihrer Jungfernfahrt unterging, geriet 1913 die "Imperator" der Hamburg-America-Linie. Mit 272,7 Metern und erstmals mehr als 50.000 Bruttoregistertonnen (BRT) war das Turbinenschiff das größte Passagierschiff der Welt.

Noch einen Tick größer wurde 1914 die "Vaterland": Mit 289,5 Metern ist sie das größte jemals unter deutsche Flagge gefahrene Passagierschiff. 100 Jahre später überragen die gegenwärtigen Neubauten von Tui Cruises wie "Mein Schiff 3" und "Mein Schiff 4" (293 Meter) und die zukünftige "Aida Prima" (300 Meter) die "Vaterland" nur um wenige Meter. Doch deren Heimathafen ist nicht mehr Hamburg, sondern Valetta und Genua.

Auch die Franzosen bauten eindrucksvolle Schiffe, wie den 1912 fertiggestellten Transatlantik-Passagierdampfer "France" der Reederei Compagnie Générale Transatlantique (CGT). Wegen der opulenten Innenausstattung wurde dieses Schiff mit seinen markanten vier Schornsteinen auch "Château des Atlantiks" genannt.

Dieses schnittige Schiff des Norddeutschen Lloyds taufte Reichspräsident Paul von Hindenburg 1929 auf den Namen "Bremen". Bei der Jungfernfahrt nach New York mit einer Dauer von 4 Tagen, 17 Stunden und 42 Minuten errang sie das begehrte Blaue Band, die Auszeichnung für das schnellste Schiff auf der Transatlantikroute.

Neue Maßstäbe für Passagierschiffe setzte auch die besonders elegante "Normandie", die ab 1935 durch die Meere kreuzte und sich für kurze Zeit mit dem Blauen Band schmücken durfte. Berühmt war das 313 Meter lange Schiff im Inneren für seinen Art-déco-Stil und den 90 Meter lange Speisesaal der Ersten Klasse, der sich über drei Decks erstreckte. Bei Umbauarbeiten an der Pier in Manhattan brannte das Schiff 1942 aus.

Als Ersatz für die "Mauretania" ließ die Cunard-Reederei die "Queen Mary" bauen, einen 310 Meter langen Oceanliner, der 1936 auf der Transatlantikstrecke der "Normandie" das Blaue Band abjagte. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Schiff grau angestrichen und als Truppentransporter verwendet. Erst 1967 wurde es stillgelegt. Heute liegt "Queen Mary" als Hotelschiff im Hafen von Long Beach bei Los Angeles. Würdige Nachfolgerin ist die "Queen Mary 2", die auch regelmäßig von Hamburg zu Kreuzfahrten und Transatlantikreisen aufbricht.

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