Seph Lawless liebt die Tristesse. Der Fotograf aus Cleveland im Bundesstaat Ohio hat sich auf Motive im sogenannten "rust belt" spezialisiert, auf Stätten des industriellen Verfalls im Nordosten der Vereinigten Staaten, wo einst die Produktionsanlagen der Autoindustrie standen.
Neben den leerstehenden Fabrikhallen hat er den Niedergang der Schwerindustrie auch anderswo dokumentiert. Verlieren die Menschen ihren Arbeitsplatz, müssen auch Shopping Malls dicht machen, weil die Kunden wegbleiben. Ganze Straßenzüge leeren sich, weil Privathäuser zwangsversteigert werden. Findet sich kein neuer Käufer, sind auch ganze Häuserblocks dem Verfall preisgegeben.
Seit 2005 bereist Seph Lawless - bei dem Namen handelt es sich um ein Pseudonym - diese "lost places". Dort findet er die optimalen Voraussetzungen, um an seinem Großprojekt zu arbeiten, dem er den Titel "Autopsy of America" gegeben hat.
Zu seinem umfangreichen Opus gehört auch eine Spezialgebiet, das er für sich entdeckt hat: verlassene Vergnügungsparks. Zehn Jahre lang hat er nicht nur in der nordamerikanischen Provinz, sondern zum Beispiel auch im Osten Berlins jene Stätten fotografiert, an denen es einst laut und lustig zuging.
Doch schon vor Jahren machten diese Spaß-Institutionen dicht: Karussells, Riesenräder und Achterbahnen brechen in sich zusammen. Oft wuchern Pflanzen, Unkraut und Bäume - die Natur holt sich die Grundstücke zurück.
Seine besten Fotos dieses traurigen Genres hat Seph Lawless in dem Bildband mit dem Titel "Abandoned - Hauntingly Beautiful Deserted Theme Parks" veröffentlicht, der im Verlag Skyhorse Publishing erschienen ist. Auf den folgenden Seiten der Fotostrecke zeigen wir eine Auswahl der Bilder.
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