Royal Meridien Hamburg Fünf Sterne gehen auf

Noch herrscht Chaos, doch schon am 1. September öffnen sich die Türen zum neuen Hamburger Luxushotel "Le Royal Meridien". Damit auch alles perfekt ist, heißt es zur Zeit "Probewohnen".

Derzeit kommen die Gäste des "Le Royal Meridien Hamburg" aus Hannover, Nürnberg oder Frankfurt. Sie fahren im Fiat, Renault oder Opel vor oder kommen gar mit der U-Bahn oder mit dem Fahrrad. Wenig standesgemäß für ein Fünf-Sterne-Hotel, richtig! Doch der neue Luxusliner an der Alster läuft derzeit nur im Testbetrieb. Bevor ab 1. September der Wagenmeister Nobelkarossen in der Tiefgarage parkt und sich betuchte Gäste aus aller Welt ein Stelldichein geben, heißt es für rund 100 Angestellte der Meridien-Kette eine Woche lang "Probewohnen". Sie sollen vorab aufspüren, was die zahlende Kundschaft stören könnte.

Luxus zum Sparpreis

Zur Eröffnung bietet das "Le Royal Meridien Hamburg" seinen Gästen ein besonderes Angebot: Das "Superior" Doppelzimmer gibt es schon für 125 Euro. Zu buchen unter www.lemeridien.com

Auf Herz und Nieren geprüft
Tropfende Wasserhähne, eine nicht funktionierende Klimaanlage oder nur ein schmutziger Spiegel, das soll bei der Eröffnung der Vergangenheit angehören. Ähnlich wie ein Auto wird das Nobel-Hotel vor der Übergabe an die Kunden auf Herz und Nieren geprüft. Noch besteht die Chance, Fehler oder Macken zu beheben, ohne dass es peinlich wird. Noch haben die Angestellten Zeit, sich mit dem Haus vertraut zu machen und die Wege in die 284 Zimmer und Suiten zu finden. Verirren ist jetzt noch erlaubt.

Damit auch alles klappt, werden die neu rekrutierten Angestellten derzeit wie Reisegruppen durch das Haus geführt. Im Fahrstuhl nach oben sind acht Zimmermädchen und –männer auf dem Weg in die Suite im achten Stock, angeführt von ihrer künftigen Chefin. Die hatte schon ein paar Woche länger Zeit, sich mit dem Haus und den Zimmern vertraut zu machen. Oben angekommen geht es in das Luxus-Gemach des Hauses. Schlafzimmer rechts, Arbeitszimmer links und nicht zu vergessen die frei stehende Badewanne mit Blick auf die Außenalster. Wer nach der Eröffnung diesen Blick im warmen Badewasser genießen will, muss mehrere hundert Euro dafür hinblättern.

Jeder Handgriff muss sitzen

Den Blick alleine gibt es billiger: in der Sky-Bar oder im Restaurant in der neunten Etage. Ein gläserner Fahrstuhl gleitet von der Lobby nach oben und gibt den Gästen nach und nach den wundervollen Blick auf Hamburg preis. Oben schrauben Handwerker derzeit noch an der ausgeklügelten Lichttechnik, je nach Tageszeit soll dadurch eine andere Atmosphäre erzeugt werden. In der Küche basteln fleißige Hände schon an ausgefeilten Menüs, auch im Restaurant muss zur Eröffnung alles reibungslos klappen, jeder Handgriff muss sitzen. Teller, Gläser und Besteck warten hundertfach gestapelt auf ihre erste Benutzung. Service soll im "Le Royal Meridien Hamburg" groß geschrieben werden. Luxushotels gibt es schließlich viele. Allein in Hamburg machen sich vier große Häuser die betuchten Gäste streitig. Gut zu sein reicht daher nicht, nur das Außergewöhnliche zählt: Die Lage des neuen Hotels direkt an der Außenalster, die Verbindung von Kunst und High-Tech in den Zimmern sind es, dass es auch der Service ist, dass müssen die Mitarbeiter ab 1. September beweisen.

Jens Maier

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