
DER KÖRPERMALER
Johannes Stötter, 42, aus Sterzing ist Bodypainting-Weltmeister. Er verwandelt Menschen in Schildkröten und Paviane oder lässt sie in Berglandschaften verschwinden.
„Die ersten Sommer meines Lebens habe ich auf Almen verbracht, erst in der Schweiz, später in Südtirol. Mein Vater hat dort als Senner gearbeitet. Sicher hat das mein Bewusstsein geprägt. Ich nehme Natur anders wahr als viele Menschen, detaillierter, intensiver. Als Kind wollte ich Tierforscher werden. Ich zeichnete Ziegen und Kühe auf der Alm, studierte Bücher über ihre Anatomie. Später hätte ich gern Kunst studiert, aber ich habe mich nicht recht getraut. Ich bin auch so Künstler geworden. Und Tierforscher auch, irgendwie. Meine Karriere begann aus dem Nichts. Ich war als junger Mann von dieser Idee befallen, es wäre doch cool, mal Menschen anzumalen wie eine Leinwand.
Als Dorf- und Bergkind hatte ich nie von Bodypainting gehört. Erst mein Vater ergoogelte später, dass es eine weltweite Szene gibt. Das erste Mal habe ich die Bemalung an Freunden ausprobiert. Für das Albumcover ihrer Band malte ich sie mit einer Mischung aus Nivea und Farbpigmenten an. Das war ein ziemliches Geschmiere, und das Album wurde nie veröffentlicht. Aber in der Nacht bin ich total erfüllt ins Bett gegangen. Ich wusste, das ist etwas Einzigartiges. Inzwischen bin ich Weltmeister und verdiene seit Jahren mein Geld damit, in Live-Shows, fürs Fernsehen oder für Werbekunden Menschen so anzumalen, dass sie wie Frösche, Schmetterlinge, Chamäleons oder Damenschuhe aussehen. Oder ich lasse sie in den Landschaften Südtirols verschwinden. Es gibt noch immer fast menschenleere Wanderwege hier, einsame Almen, verlassene Bergseen.“
Johannes Stötter, 42, aus Sterzing ist Bodypainting-Weltmeister. Er verwandelt Menschen in Schildkröten und Paviane oder lässt sie in Berglandschaften verschwinden.
„Die ersten Sommer meines Lebens habe ich auf Almen verbracht, erst in der Schweiz, später in Südtirol. Mein Vater hat dort als Senner gearbeitet. Sicher hat das mein Bewusstsein geprägt. Ich nehme Natur anders wahr als viele Menschen, detaillierter, intensiver. Als Kind wollte ich Tierforscher werden. Ich zeichnete Ziegen und Kühe auf der Alm, studierte Bücher über ihre Anatomie. Später hätte ich gern Kunst studiert, aber ich habe mich nicht recht getraut. Ich bin auch so Künstler geworden. Und Tierforscher auch, irgendwie. Meine Karriere begann aus dem Nichts. Ich war als junger Mann von dieser Idee befallen, es wäre doch cool, mal Menschen anzumalen wie eine Leinwand.
Als Dorf- und Bergkind hatte ich nie von Bodypainting gehört. Erst mein Vater ergoogelte später, dass es eine weltweite Szene gibt. Das erste Mal habe ich die Bemalung an Freunden ausprobiert. Für das Albumcover ihrer Band malte ich sie mit einer Mischung aus Nivea und Farbpigmenten an. Das war ein ziemliches Geschmiere, und das Album wurde nie veröffentlicht. Aber in der Nacht bin ich total erfüllt ins Bett gegangen. Ich wusste, das ist etwas Einzigartiges. Inzwischen bin ich Weltmeister und verdiene seit Jahren mein Geld damit, in Live-Shows, fürs Fernsehen oder für Werbekunden Menschen so anzumalen, dass sie wie Frösche, Schmetterlinge, Chamäleons oder Damenschuhe aussehen. Oder ich lasse sie in den Landschaften Südtirols verschwinden. Es gibt noch immer fast menschenleere Wanderwege hier, einsame Almen, verlassene Bergseen.“
© Jens Meyer/ / Picture Alliance