
Korfu: Kaiserlicher Rundumblick
Man braucht etwas Mut und ein gut motorisiertes Auto, um die holprige Serpentinenstraße zum Strand von Kontogialos herunterzufahren. Touristenbusse meiden die Gegend, umso entspannter geht es zu in der Bucht mit ihrem hellen Sandstrand. Im Westen von Korfu kamen in den 1970er-Jahren Hippies aus aller Welt zusammen, heute zieht der Ort Individualreisende und Einheimische an. Wenn die Sonne abends an Kraft verliert und eine leichte Brise über die Olivenhaine weht, raffe ich mich auf und wandere die steile Küstenstraße hinauf, zum Bergdorf Pelekas. Ich laufe durch seine engen Gassen, vorbei an Tavernen und kleinen Kirchen, bis ich erschöpft einen der höchsten Punkte der Gegend erreiche: den Kaiserthron (o.). An diesem Ort errichtete einst Wilhelm II. eine Sternwarte. Heute steht nur noch die Ruine, die Anlage ist eher notdürftig gesichert, doch erlebt man dort die schönsten Sonnenuntergänge und hat den besten Rundumblick über die Insel. Ich sehe das griechische Festland, ebenso Albanien und im pastellrosigen Licht ganz bestimmt auch den Stiefel von Italien (Cathrin Wißmann)
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