
Mu Cang Chai
Eine Vietnam-Reise ist nicht komplett ohne einen Abstecher in die nördlichen Reisfelder. Die meisten Urlauber fahren dafür nach Sa Pa, einer der touristischsten und überfülltesten Orte des Landes. Alternativ kann man nach Mu Cang Chai fahren. Einerseits liegt das Örtchen viel näher an Hanoi, die Anreise ist um einiges kürzer. Andererseits ist die Gegend noch relativ unentdeckt. Wer lieber das authentische vietnamesische Landleben statt einer für Touristen polierte Kulisse erleben will, ist hier genau richtig. Mu Cang Chai ist ein winziges Dorf, in dem es außer einigen Lokalen und einem Marktplatz wenig zu sehen gibt. Die eigentliche Attraktion sind die Reisterrassen, die den Ort umgeben. Mehrere asphaltierte Seitenstraßen führen von der Hauptstraße in die Reisfelder. Bewirtschaftet wird das stufenförmig angelegten Farmland von Einheimischen, die der Hmong-Ethnie, einem nordvietnamesischer Volksstamm, angehören. Den Besuchern bieten sie gegen kleines Geld entweder Mitfahrgelegenheit auf ihren Mopeds oder Getränke. Manche verleihen auch traditionelle Trachten für Bilder oder verkaufen handgemachten Schmuck. In jedem Fall gratis ist die Aussicht und der Spaziergang durch die Reisfelder. Obwohl die gesamte Gegend sehr verschlafen und friedlich ist, sollte man an der Hauptstraße achtsam sein: Viele Anwohner halten Wachhunde, die nicht nur bellen, sondern sich Fremden gerne auch mal knurrend nähern.
© Laura Hindelang