Formel 1 Schumacher im Pech

Der Italiener Giancarlo Fisichella hat den ersten Qualifikationsteil zum Großen Preis von Australien in Melbourne gewonnen. Weltmeister Michael Schumacher kam im Ferrari auf nasser Piste nur auf Platz 18.

In der Regenlotterie von Melbourne hat Formel-1- Weltmeister Michael Schumacher eine Niete gezogen und seine Chancen auf die Pole Position beim Großen Preis von Australien verspielt. Im ersten Teil der Qualifikation zum ersten Saisonrennen in Melbourne rutschte der Ferrari-Pilot am Samstag auf regennasser Piste im Albert Park auf Rang 18 - mit einem Rückstand von 24,760 Sekunden auf den Schnellsten Giancarlo Fisichella im Renault. "Das Wetter hat mich so oft begünstigt, dass ich es akzeptieren kann, dass es diesmal nicht so war", blieb der Kerpener gelassen.

"Vielleicht ist noch mehr drin"

Schumacher war auf den 5,303 km langen Kurs gefahren, kurz nachdem ein Regenschauer auf die Strecke niedergegangen war. Zwar konnte sein Team noch rechtzeitig die Reifen wechseln. Dennoch hatte der 36- Jährige keine Chance, bei den schwierigen Bedingungen anzugreifen. "Wir wollen jetzt versuchen, Punkte nach Hause zu bringen, vielleicht ist noch mehr drin", blickte Schumacher auf den zweiten Teil der Qualifikation am Sonntag (0.00 Uhr MEZ) und das Rennen (4.00 Uhr/RTL und Premiere) voraus. "Ich denke, das Podium ist nicht außerhalb der Möglichkeiten, aber es wird sehr schwierig sein."

Von den anderen beiden deutschen Fahrern hatte nur Nick Heidfeld eine halbwegs abgetrocknete Strecke. Trotz eines Fahrfehlers kam er auf Rang sieben. "Ich hatte noch Glück und habe nicht damit gerechnet, so weit vorn zu sein", meinte der Williams-BMW-Neuling. Der später gestartete Toyota-Zugang Ralf Schumacher wurde nur 17. auf der nassen Strecke und lag einen Platz vor Bruder Michael. "Mein Bruder und mich hatte es am schlimmsten erwischt", meinte er zu den Wetterkapriolen.

Die besten Aussichten auf die Pole Position am Sonntagmorgen hat der Italiener Fisichella. Er profitierte davon, dass bei seiner Runde die Piste fast trocken war. Auch der zweitplatzierte Toyota-Fahrer Jarno Trulli und der Australier Mark Webber im Williams-BMW konnten ihr Einzelzeitfahren noch bei günstigen Verhältnissen absolvieren. Die McLaren-Mercedes-Piloten Kimi Räikkönen und Juan Pablo Montoya mussten sich ebenfalls als "Regen-Opfer" auf den Plätzen zehn und elf noch hinter dem indischen Formel-1-Debütanten Narain Karthikeyan einordnen.

Positionswechsel in der zweiten Qualifikation sind angesichts der zum Teil großen Zeitabstände kaum noch zu erwarten. Nach dem neuen Modus werden die in den beiden Einzelzeitfahren erzielten Zeiten der Fahrer zusammengezählt.

Debütanten vor Schumacher-Brüdern

Vor den Schumacher-Brüdern lagen sogar noch die Minardi-Piloten Christijan Albers und Patrick Friesacher auf den Rängen 15 und 16. Die beiden Formel-1-Debütanten aus den Niederlanden und Österreich durften am Samstag erstmals für das Hinterbänkler-Team auf die Strecke. Zuvor hatte Teamchef Paul Stoddart im Streit um die Starterlaubnis für das erste Saisonrennen eingelenkt. Er teilte mit, dass er die beim Obersten Gerichtshof in Victoria erwirkte Einstweilige Verfügung nicht nutzen wolle.

Stoddart hatte versucht, mit nicht dem Reglement entsprechenden Autos zu starten. Die Rennleitung hatte dies abgelehnt, daraufhin ging Stoddart zum Gericht. In der Nacht zum Samstag ließ er die Wagen den 2005-Regeln konform umbauen.

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Claas Hennig/DPA

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