Michael Schumacher ist auch in der Wüste das Maß aller Dinge. Trotz einer nicht optimalen Runde eroberte der Formel-1-Weltmeister die Pole Position für den Großen Preis von Bahrain. Auf dem brandneuen 5,417 km langen Kurs in der Nähe von Sakhir erzielte der Ferrari-Pilot in 1:30,139 Minuten die schnellste Zeit und startet damit zum 58. Mal in seiner Karriere und zum dritten Mal in dieser Saison von Platz eins. "Diese Runde gehörte nicht zu meinen besten. Aber es hat gereicht. Die Strecke ist technisch sehr schwierig", sagte Schumacher. "So gesehen, ist das Ergebnis eine optimale Voraussetzung für ein spannendes, heißes Rennen."
Die Ferrari-Dominanz machte Rubens Barrichello deutlich: Er steht am Sonntag (13.30 Uhr MESZ/RTL und Premiere) neben seinem Teamkollegen Schumacher in der ersten Startreihe. Die Reihe dahinter nehmen die beiden Williams-BMW-Fahrer Juan Pablo Montoya und Ralf Schumacher ein. "Das war ein spannendes Qualifying. Wir waren dran, der Aufwärtstrend setzt sich fort", stellte BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen fest.
Nur BMW kann Ferrari gefährlich werden
Montoya war sogar nah an der Pole Position, "doch er hat die Chance in der letzten Kurve vergeben", bedauerte Theissen. Auch Ralf Schumacher war zufrieden. "Ich konzentriere mich auf mehr das Rennen als auf die Qualifikation."
Michael Schumacher auf Erfolgskurs
Großer Favorit ist aber auch beim ersten Formel-1-Rennen im Nahen Osten sein Bruder Michael. Der sechsmalige Champion führt nach den zwei ersten Saisonrennen in Australien und Malaysia das Klassement vor dem WM-Lauf im kleinsten Golfstaat mit der Idealpunktzahl 20 an. Zweiter ist Barrichello (13) vor Montoya (12). In der Teamwertung rangiert Ferrari mit 33 Zählern an der Spitze vor Williams-BMW (17).
Silberpfeile weiter im Sinkflug
Dagegen droht McLaren-Mercedes in der Frühphase der WM den Anschluss an die Spitzenteams zu verlieren. "Nach zwei schlechten Trainingstagen und Startplätzen müssen die Punkteränge unser Ziel sein", gab sich Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug bescheiden. Während der Schotte David Coulthard nur Platz zehn in der Qualifikation schaffte, startet Vizeweltmeister Kimi Räikkönen aus der letzten Reihe.
Räikkönen im Schongang
Der 24-Jährige verzichtete auf eine Qualifikationszeit, absolvierte nur eine Runde, um die Reifen anzufahren und das Auto zu schonen. Der Finne soll mit einer ersten langen Phase bis zum ersten Tanken seine Aufholjagd starten. Er hätte ohnehin nicht mit einem vorderen Startplatz rechnen können. Da am Freitag der Motor an seinem Wagen ausgetauscht werden musste, wäre er gemäß dem Reglement um zehn Ränge nach hinten versetzt worden.
Pechsträhne
Schon am Vormittag hatte sich die Pechsträhne bei den Silberpfeilen fortgesetzt: Kimi Räikkönen konnte erst kurz vor dem Ende der zweiten Trainingseinheit auf die Strecke, da die Zündspule an seinem Wagen ausgetauscht werden musste. Coulthard blieb gleich ganz in der Box, nachdem sein Auto in der ersten Session wegen einer defekten Bremsscheibe von der Strecke gerutscht war.
Auch der Mönchengladbacher Nick Heidfeld ist derzeit nicht vom Glück verfolgt. Der Motor an seinem Jordan musste ebenfalls getauscht werden. So nutzte ihm sein 15. Platz in der Qualifikation nichts. Er wurde wie Räikkönen in die letzte Reihe strafversetzt.