In letzter Minute schob sich der brasilianische Ferrari-Fahrer am Samstag in der Qualifikation zum Großen Preis von Spanien noch vor den Lokalmatadoren im McLaren-Mercedes. Den roten Rahmen für den Silberpfeil-Piloten machte Kimi Räikkönen als Dritter auf dem Circuit de Catalunya perfekt. Lewis Hamilton (England) belegte im zweiten McLaren-Mercedes den vierten Platz. "Das ist sensationell. Es ist sehr wichtig, ganz vorne zu stehen", sagte Massa nach seinem Pole-Hattrick zufrieden. "Es wird ein ganz enges Rennen."
Rund 100.000 Zuschauer versuchten, Alonso auf dem 4,655 Kilometer langen Kurs, der nach einer vorzeitigen Vertragsverlängerung bis mindestens einschließlich 2016 im Rennkalender steht, nach ganz vorne zu schreien. Als dann feststand, dass ihr Landsmann noch abgefangen wurde, verstummten die Massen erst einmal. "Ich verstehe, dass die Fans ruhig sind, aber ich hoffe, dass sie beim Rennen wieder Grund haben, lauter zu sein", sagte der Spanier. Am Ende fehlten ihm in 1:21,451 Minuten lediglich 30 Tausendstelsekunden auf seiner schnellsten Runde im entscheidenden dritten Durchgang. "Natürlich wäre ich lieber vom ersten Platz aus gestartet. Aber so lange man in den Top drei oder Top vier ist, hat man eine Chance, um den Sieg zu kämpfen", betonte Titelverteidiger Alonso.
Rote Bedrohung und blau-weiße Konkurrenz
Neben der roten Bedrohung durch die beiden Ferrari, in deren Garage erstmals an einem Grand-Prix-Wochenende Rekord-Weltmeister und Renn-Rentner Michael Schumacher als Berater stand, fürchtet Alonso auch die blau-weiße Konkurrenz von BMW-Sauber. Denn während die anderen deutschen Piloten schon vorzeitig ausschieden, reihte sich Nick Heidfeld (Mönchengladbach) im BMW-Sauber auf dem siebten Rang ein. Teamkollege Robert Kubica (Polen) wurde sogar Fünfter. "Sie sind sehr schnell hier, alle sind noch dichter aneinander gerückt", meinte Alonso. Heidfeld selbst war zwei Tage nach seinem 30. Geburtstag ebenfalls zufrieden. "Das Auto läuft gut", sagte er.
Heidfeld liegt vor dem 4. von 17 WM-Läufen in der Gesamtwertung auf dem fünften Rang (15 Punkte). Zwei Punkte davor rangiert Massa, der zum dritten Mal nacheinander von der Pole Position starten wird. Das Trio Alonso, Hamilton, Räikkönen liegt mit jeweils 22 Zählern punktgleich vorne.
Ralf Schumacher mit viel Pech
Alles andere als gut lief es unterdessen für Ralf Schumacher. Der 31-Jährige musste sich im Gegensatz zu seinem Toyota-Stallrivalen Jarno Trulli (sechster Startplatz) schon im ersten Durchgang verabschieden. "Man muss abwarten, was noch drin ist. Bei uns ist es ein stückweit vorwärts gegangen, bei den anderen aber wohl auch. Und vielleicht ein bisschen mehr", sagte der um einen Vertrag für die kommenden Saison kämpfende Kerpener. Am Sonntag (Start 14.00 Uhr/RTL und Premiere) muss Schumacher als 17. aus der neunten Reihe starten.
Auch Adrian Sutil (Gräfelfing) erwischte es im Spyker gleich zu Beginn der Qualifikation. Doch der Neuling war vor seinem vierten Formel-1-Rennen zufrieden. "Das Auto liegt ganz gut. Wir haben das bisher beste Set up. Der Abstand zur Spitze ist ziemlich gering. Ich hoffe, ein gutes Rennen liefern zu können, keine Fehler zu machen und durch die erste Kurve zu kommen", sagte er.
Seinen dritten Top-Ten-Startplatz nacheinander verpasste Nico Rosberg. Der Williams-Pilot aus Wiesbaden scheiterte im zweiten Durchgang der Qualifikation und belegte den elften Rang. "Ich hab nicht mehr rausgekriegt. Es ging einfach nicht schneller", sagte Rosberg. Im Rennen will er dennoch die Punkteränge ansteuern. "Ein achter Platz wäre super."