1. Bundesliga Bayern München schlägt den HSV mit 5 -0

Jupp Heynckes hatte Daniel van Buyten in die Startelf gehievt. Der Belgier rechtfertigte das Vertrauen des Trainers. Sein früher Führungstreffer durchkreuzte die defensiven Pläne der Gäste und öffnete die Schleusen für eine wahre Flut an Bayern-Sturmläufen und einen klaren Sieg.

69.000 Zuschauer in der Allianz-Arena erlebten beim 5:0-Erfolg des FC Bayern über den HSV nach langer Zeit mal wieder Tempo- und Angriffsfußball ihres Clubs. Der etwas überraschend von Trainer Jupp Heynckes in die Startelf geholte Daniel van Buyten hatte mit seinem frühen 1:0 (13.) das Defensiv-Konzept der Gäste durcheinandergewirbelt und die Bayern auf Kurs gebracht.

Gegen desolate Gäste, die sich phasenweise nach Belieben vorführen ließen, bekamen die Münchner Chancen im Dutzend. Franck Ribéry (17.) und Arjen Robben (34.) bauten die Führung noch vor der Halbzeit auf 3:0 aus, ehe Mario Gomez (56.) und der eingewechselte Ivica Olic (80.) den Endstand unter Dach und Fach brachten.

Oennings Beton sehr brüchig

Jupp Heynckes hatte rotiert: Neben Jerome Boateng für den schon erwähnten Van Buyten hatte auch Luiz Gustavo seinen Platz im defensiven Mittelfeld für Anatoliy Tymoshchuk räumen müssen. Zudem begann wieder Thomas Müller anstelle von Toni Kroos zentral-offensiv.

Gegenüber Michael Oenning wollte darauf mit einer kompakten Defensive antworten, hatte extra sein System auf eine 4-4-2 verändert, für Per Skjelbred, Eljero Elia und den erkrankten Mladen Petric wieder Marcell Jansen, David Jarolim und Tomas Rincon in die Startelf rücken lassen. Doch diese Maßnahmen zur Stärkung der Abwehr verpufften wirkungslos.

Bayern spielt sich in einen Rausch

Von der erhofften Kompaktheit des HSV war kaum etwas zu sehen. Die Bayern starteten temporeich und spielüberlegen in die Partie, bekamen den nötigen Platz und erspielten sich so schnell die erste Chance. Der Kopfball des frei stehenden Robben nach schöner Flanke von Franck Ribéry landet jedoch in den Armen von Jaroslav Drobny (8.). Besser machte es kurz darauf Van Buyten. Nach einem Robben-Freistoß in den Strafraum wuchtete der sträflich freistehende Belgier den Ball per Kopf zum 1:0 (13.) ins Netz.

Die Hamburger Abwehr hatte auch vier Minuten später das Nachsehen, als Müller von der rechten Grundlinie in den Strafraum zurückgepasst hatte, Ribéry sich mit einer Körpertäuschung seiner Gegenspieler Dennis Diekmeier und Tomas Rincon entledigte und flach zum 2:0 (17.) vollendete. Die Bayern nahmen eine viertelstündige Auszeit und boten dem HSV Gelegenheit, sich etwas zu befreien. Gefährlich wurden die Gäste jedoch nicht, ein von Manuel Neuer parierter Diekmeier-Distanzschuss blieb die gefährlichste Aktion.

Dann erhöhten die Bayern wieder das Tempo. Gomez scheiterte nach Robben-Freistoß per Kopf an Drobny, dann ließ Robben erst Jansen, dann Dennis Aogo stehen und lupfte den Ball aus spitzem Winkel zum 3:0 (34.) in die Maschen. Nicht auszudenken für den HSV, hätte Müller nicht noch den Pfosten getroffen und kurz vor dem Pausenpfiff vor lauter Eigensinn den besser postierten Gomez übersehen.

Bayern stürmt nur noch mit halber Kraft

Das Spiel auf ein Tor setzte sich auch in Halbzeit zwei fort. Müller und Tymoshchuck scheiterten mit Direktabnahmen, ehe Gomez nach Müller-Vorarbeit aus ganz spitzem Winkel das 4:0 erzielte (56.). Widerstand leistete der HSV mittlerweile gar nicht mehr. Ungehindert konnten die Bayern Welle um Welle fahren, spielten diese aber nicht mehr mit vollem Tempo zu Ende.

Ribéry und Robben durften sich für das Champions League-Qualispiel in Zürich schonen und vorzeitig in die Kabine verabschieden. Die Bayern wirkten in der Folge nicht mehr so zwingend, vergaben einige ganz dicke Chancen, ehe der für den Franzosen in die Partie gekommene Olic in einem Spiel, in dem ein klarer Klassenunterschied zwischen beiden Mannschaften konstatiert werden musste, den Schlusspunkt setzte (80.).

Malte Asmus

sportal
sportal.de

PRODUKTE & TIPPS