Coach des FC Bayern "Ich war so sauer": Vincent Kompany verrät Grund für HSV-Abschied

Vincent Kompany im Trikot des Hamburger SV gegen den FC Bayern
Im Trikot des Hamburger SV spielte Vincent Kompany (l.) früher gegen den FC Bayern. Heute sitzt er als Trainer auf der Bank des Rekordmeisters
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Als "inakzeptabel" beschreibt Vincent Kompany die Situation, die ihn dazu bewegt hat, den HSV zu verlassen. Vor dem Spiel gegen seinen Ex-Klub gibt er Details darüber preis.

Als das letzte Bundesliga-Duell zwischen Bayern München und dem Hamburger SV stattfand, war Deutschland noch amtierender Weltmeister und noch nicht kläglich in der Gruppenphase bei der WM in Russland rausgeflogen.

Es war der 10. März 2018, als der HSV sich – wieder mal – eine ordentliche Klatsche in München abholte. 6:0 lautete damals das Endergebnis. Es trafen für den FC Bayern: zweimal Ribery, dreimal Lewandowski, einmal Robben.

Nach ihrer Bundesliga-Rückkehr müssen die Hamburger nun erstmals seit über sieben Jahren wieder in der bayrischen Hauptstadt ran. Die Bilanz dürfte ihnen dabei keine Hoffnung machen: In den letzten acht Spielen gegen Bayern München ging der HSV immer als Verlierer vom Platz – und blickt auf ein miserables Torverhältnis von 3:50 zurück.

Am Samstag (18.30 Uhr/Sky) treten die Hamburger zum Topspiel in München an. Für den Coach der Gastgeber, Vincent Kompany, ist es ein Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Im Vorfeld des Spiels verriet der 39-Jährige, warum es damals zum Bruch mit den Hanseaten kam.

Vincent Kompanys letztes HSV-Spiel war in München

Ironischerweise war ein Duell gegen seinen heutigen Arbeitgeber, den FC Bayern, ausschlaggebend. Am ersten Spieltag der neuen Bundesliga-Saison am 15. August 2008 trat der HSV in der Allianz-Arena an – seither die letzte Auswärtspartie in München, bei der die Hanseaten Punkte holten (Endergebnis 2:2). Es sollte das letzte Spiel für Kompany im Trikot der Norddeutschen sein.

"Ich war so sauer", schilderte der Belgier vor dem Duell der Bayern mit dem HSV die damalige Situation. Was war passiert? Die Hamburger hatten den Abwehrspieler im Sommer 2008 vorzeitig von Olympia zurückbeordert, obwohl er mit der belgischen Nationalmannschaft bei den Sommerspielen in Peking um die Medaillen spielte. Zu allem Überfluss setzte ihn Trainer Martin Jol dann im Eröffnungsspiel in München nur auf die Bank. "Ich habe gesagt: Das geht nicht!", sagte Kompany. Er erinnerte sich daran, dass andere Bundesligaspieler bis zum Schluss bei Olympia auflaufen durften.

Der Moment war entscheidend für seine weitere Karriere: "Ich habe nach diesem Spiel entschieden, dass ich wegwill", erklärte Kompany. Das habe aber nichts mit dem HSV zu tun gehabt. "Das war für mich aus Prinzip inakzeptabel", so Kompany. Sein Vater habe auf seinen Verbleib in Hamburg gedrängt, doch es zog den Defensivakteur in die Premier League zu Manchester City. Mit den Sky Blues holte er anschließend viele Titel, wurde unter anderem viermal englischer Meister.

Dennoch "warme" Erinnerungen an Zeit in Hamburg

Trotz des unglücklichen Abschieds habe er seine Station beim HSV, wo Kompany zwei Jahre von 2006 bis 2008 spielte, aber als "warm" in Erinnerung. "Die Zeit in Hamburg war auch persönlich nicht einfach, aber zur gleichen Zeit auch sehr schön", erzählte der 39-Jährige. "Meine Mutter ist in dieser Zeit gestorben, meine Schwester hatte auch Krebs. Ich war verletzt, Achillessehnenriss, neun Monate. Es war nicht einfach, aber trotzdem habe ich viele Freunde bekommen in Hamburg, viel bekommen vom Verein, viel Unterstützung auch. Für mich ist immer eine Verbindung geblieben."

lw / mit Material der Nachrichtenagentur DPA

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